Vatikan - Sonntag, 14. Juli 2019, 16:45 Uhr.
Über die Barmherzigkeit hat Papst Franziskus beim Angelusgebet am heutigen Sonntag gesprochen. Anhand des Gleichnisses vom Barmherzigen Samariter, der einem ausgeraubten und zusammengeschlagenen Mann hilft, an dem er zufällig vorbeigeht, beschrieb der Pontifex das Gebot der Nächstenliebe als "Eckstein des christlichen Lebens" und der Lehre Jesu Christi.
"Wenn du auf der Straße einen Obdachlosen siehst, der da liegt, und einfach so vorbeigehst oder denkst: Ach, das wird am Wein liegen, der ist betrunken – dann frag dich nicht, ob dieser Mann betrunken ist. Frag dich, ob dein Herz nicht verhärtet ist, ob dein Herz nicht zu Eis geworden ist!"
Zur Barmherzigkeit fähig sind auch Nichtgläubige - wie es ein Samariter aus jüdischer Sicht gewesen sei, so der Papst in seiner Ansprache am Rande des traditionellen katholischen Mittagsgebets, dem "Engel des Herrn" am 14. Juli vom Fenster des Apostolischen Palastes über dem Petersplatz. Doch für das Christentum sei Barmherzigkeit "der Schlüssel" schlechtin, fuhr Franziskus fort.
"Das ist unser Schlüssel! Wenn du angesichts eines Bedürftigen keine Barmherzigkeit spürst, wenn dein Herz nicht angerührt wird, dann heißt das: Irgendetwas stimmt nicht. Pass auf – passen wir auf! Lassen wir uns nicht von einem egoistischen Mangel an Sensibilität hinreißen!"
Der Papst betete mit den Gläubigen, dass die Muttergottes den Christen helfe, dies zu verstehen und umzusetzen.
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"Möge die Jungfrau Maria uns helfen, die unzertrennliche Verbindung, die zwischen der Liebe zu Gott, unserem Vater, und der konkreten und großzügigen Liebe zu unseren Brüdern besteht, zu verstehen und vor allem immer mehr zu leben, und uns die Gnade geben, Mitgefühl zu haben und in Mitgefühl zu wachsen."
Im Anschluss an den Angelus bekräftigte der Papst dem unter der sozialitischen Herrschaft von Nicolas Maduro leidenden Volk von Venezuela seine Nähe aus. Er bete dafür, dass es einen Dialog geben werde, der "so schnell wie möglich eine Einigung" bringe.
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