Mexiko-Stadt - Sonntag, 14. Februar 2016, 6:25 Uhr.
Zum Auftakt seiner Reise nach Mexiko hat Papst Franziskus im Nationalpalast der Republik den Präsidenten Enrique Peña Nieto für die Begrüßung in seinem Land gedankt, um anschließend vor hochrangigen Vertretern der Gesellschaft sowie des diplomatischen Korps für das Land eine - so wörtlich - "menschenwürdige Politik" zu fordern, und die Hilfe der katholischen Kirche anzubieten.
Mexikos Jugend ist ihr größter Schatz
Trotz seiner ausgiebigen natürlichen Ressourcen, reichen Kulturvielfalt und vieler anderer Schätze: Der allergrößte Reichtum Mexikos seien seine Kinder, stellte Franziskus fest.
"Ja, es sind die jungen Menschen. Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist im jugendlichen Alter. Dies erlaubt, an eine Zukunft, ein Morgen zu denken und es zu planen. Dies gibt Hoffnung und hat Ausstrahlung. Ein Volk mit Jugend ist ein Volk, das fähig ist, sich zu erneuern, sich zu verändern; es ist eine Einladung, voll Erwartung den Blick auf die Zukunft zu richten und sich zudem positiv den Herausforderungen in der Gegenwart zu stellen."
Nun gehe es darum, diese Gesellschaft in eine zu verwandeln, die sich für das Gemeinwohl einsetzt. Ein Mexiko, "wirklich menschenwürdigen politischen Lebens" (Gaudium et spes, 73), in dem jeder Mensch Zugang habe zu einer angemessenen Wohnung, menschenwürdiger Arbeit, Ernährung, echter Gerechtigkeit, effektive Sicherheit, eine gesunde Umwelt und Frieden, so Franziskus.
"Die Erfahrung zeigt uns: Immer wenn wir nach einem Weg der Privilegien oder Vorteile für einige wenige zum Schaden des Wohls aller suchen, wird früher oder später das Leben in der Gesellschaft zu einem fruchtbaren Boden für die Korruption, den Rauschgifthandel, die Exklusion verschiedener Kulturen und für die Gewalt, einschließlich des Menschenhandels, der Entführung und des Todes, und verursacht so Leid und bremst die Entwicklung."
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Eine Gesellschaft des Gemeinwohls dagegen sei nicht nur durch Gesetze zu erreichen, sondern durch "aufrechte und ehrliche Männer und Frauen", die eine "vielversprechende Zukunft" schmieden würden, ein Land der Solidarität statt der "Wegwerfkultur". Diese, zu der achtloser Konsum genauso gehört wie Abtreibung und Euthanasie, hat Franziskus immer wieder kritisiert.
Pilger der Barmherzigkeit, die die Frieden und Gerechtigkeit bringt
Die Botschaft an die Mächtigen Mexikos war klar: Dabei ist die katholische Kirche von entscheidender Bedeutung. Franziskus wörtlich: "Herr Präsident, ich versichere Ihnen, dass die mexikanische Regierung bei diesen Anstrengungen auf die Mitarbeit der katholischen Kirche zählen kann, die das Leben dieser Nation begleitet hat und ihren Einsatz und Willen bekräftigt, der großen Sache des Menschen zu dienen: dem Aufbau einer Zivilisation der Liebe".
Er werde nun das Land als Pilger und Missionar bereisen, der die Erfahrung der Barmherzigkeit mitbringe. Diese bringe unausbleiblich Gerechtigkeit und Frieden mit sich, so der Papst.