Mindestens 60 italienische Priester sind nach Infektion mit dem Coronavirus gestorben

Illustration
Mazur/catholicnews.org.uk.

Allein in der vergangenen Woche starben in Italien mehr als 3.000 Menschen an den Folgen des Coronavirus. Unter den Todesopfern der Lungenkrankheit COVID-19 des vergangenen Monats sind mindestens 60 Priester, berichtet die Catholic News Agency (CNA).

"Ich bete zum Heiligen Geist, dass er uns die Gabe des Lichtes und der Kraft gibt. Jeden Tag bete ich den Kreuzweg und bitte den Herrn, ... dieses Kreuz mit uns zu tragen", sagte Bischof Gianni Ambrosio von Piacenza-Bobbio in einem italienischen Interview.

Die Zeitung "Avvenire", die der italienischen Bischofskonferenz gehört, veröffentlichte die Namen von 51 Diözesanpriestern, die nach der Ansteckung mit COVID-19 gestorben sind. Neun weitere Ordensgeistliche seien ebenfalls einer Infektion mit dem Coronavirus erlegen. Die Mehrheit der Verstorbenen war über 70 Jahre alt, viele hatten weitere gesundheitliche Beschwerden.

Der jüngste Priester, der an COVID-19 in Italien starb, war Pater Paolo Camminati, der am 21. März im Alter von 53 Jahren im Krankenhaus starb.

Pater Camminati war bekannt für seine dynamische Jugendpastoral, seinen Dienst an den Armen, seine Arbeit mit der "Katholischen Aktion" und seine Leidenschaft für die Berge. Er war der Pfarrer von Unserer Lieben Frau von Lourdes in der Diözese Piacenza, wo fünf weitere Priester an COVID-19 verstorben sind.

Zu den Toten in Piacenza gehört auch Pater Kidane Berhane, ein Zisterziensermönch aus Eritrea, der in der historischen Abtei Chiaravalle in der Lombardei wohnte, und die 87-jährigen Zwillingsbrüder und Patres Mario und Giovanni Boselli, die beide am gleichen Tag der Krankheit erlagen.

"Es ist eine harte Prüfung. Wir sind bestürzt. Wir fühlen großes Leid", sagte Bischof Ambrosio gegenüber "Avvenire", und fügte hinzu.

"Es ist eine Dunkelheit, der wir uns stellen müssen, aber mit der Hoffnung, dass Gott uns nie im Stich lässt, dass er selbst all das Leid durchlebt hat, um es zu überwinden", fügte der Bischof hinzu.

Mehr in Europa

Zwei weitere Todesopfer in Piacenza sind Pater Giuseppe Castelli, 85, und Pater Giovanni Cordani, 83.

Die Diözese Bergamo hat den Tod von 20 Diözesanpriestern und zwei Ordensfrauen gemeldet. Pater Fausto Resmini, ein ehemaliger Gefängniskaplan und Obdachlosenhelfer, starb am 23. März im Alter von 67 Jahren. Er war seit dem 5. März auf der Intensivstation behandelt worden.

"In diesen Tagen höre ich die Stimmen vieler Menschen, die Schmerz über den Verlust ihrer Lieben empfinden", sagte Bischof Francesco Beschi von Bergamo am 19. März.

Andere italienische Diözesen, die Priester durch das Coronavirus verloren haben, sind Parma, Cremona, Mailand, Lodi, Brescia, Casale Monferrato, Tortona, Trient, Bozen, Salerno, Ariano Irpino, Nuoro und Pesaro.

Italien hat die höchste Coronavirus-Todesrate der Welt. Das italienische Gesundheitsministerium berichtete am 23. März, dass 5.476 Menschen gestorben sind. Mehr als 59.000 Menschen wurden seit Februar in Italien positiv auf COVID-19 getestet.

Ebenfalls infiziert hat sich Bischof Derio Olivero von Pinerolo. der 59-jährige Hirte wurde am 19. März mit Atemkomplikationen ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand ist jedoch stabil.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Bischof Antonio Napolioni von Cremona hat sich nach einem 10-tägigen Krankenhausaufenthalt von seiner COVID-Erkrankung erholt. Doch vier Diözesanpriester und ein Passionist, Pater Edmondo Zagano, sind nach der Ansteckung mit COVID-19 in der Diözese gestorben.

"Ich erlebte Minute um Minute die dramatische Eskalation der Probleme und der Arbeitsbelastung der Ärzte, Krankenschwestern und des gesamten Personals", so Bischof Napolioni.

"Es ist eine absurde Fastenzeit", sagte er. "Aber in gewisser Weise perfekt. Jesus ist vierzig Tage lang in der Wüste und kämpft mit dem Teufel. In der Fastenzeit geht es nicht um die Schönheit der Sitte, sondern um das tiefe Geheimnis des Bösen, des Todes und der Verzweiflung, die es gibt. Aber auch um den Herrn, der da ist. Wir müssen Seine Gegenwart erkennen."

Courtney Mares trug zur Berichterstattung bei.

Das könnte Sie auch interessieren: