London - Mittwoch, 1. April 2020, 11:30 Uhr.
Das Vorhaben der britischen Regierung, Frauen unter bestimmten Umständen während der Coronavirus-Pandemie eine Abtreibung ohne ärztliche Aufsicht in den eigenen vier Wänden vorzunehmen wird "Frauen zusätzlichen Risiken aussetzen", sagt Bischof John Sherrington.
Das berichtet die Catholic News Agency (CNA).
Er sei "schockiert" gewesen über die Entscheidung, welche die Regierung in den vergangenen Tagen erst angekündigt, dann abgesagt, und nun doch bekräftigt hat, so der Weihbischof von Westminster.
"Wir verstehen, warum die Regierung dafür sorgen will, dass Frauen derzeit nicht ein Krankenhaus aufsuchen", betonte Sherrington, der auch Sprecher der Bischofskonferenz von England und Wales für Lebensschutzfragen ist. Die Absicht, vorübergehend Telemedizin und – in den ersten Tagen einer Schwangerschaft – eine "DYI Abtreibung" ohne ärztliche Anwesenheit einzuführen sei jedoch schockierend.
Es handle sich zwar um eine Notlage, aber angemessene Beratung müsse gewährleistet werden. Sherrington betonte auch, die Maßnahmen könnten eine Gefährdung für Frauen darstellen, wenn diese etwa von sie misshandelnden Partnern zu Entscheidungen gedrängt werden.
Die auch als "chemische Abtreibung" bezeichnete Maßnahme ist ein zweistufiger Prozess, der die Einnahme von Mifepriston und Misoprostol beinhaltet. Mifepriston blockiert die Wirkung des Progesteron-Hormons und führt zu einer Fehlgeburt. Misoprostol wird bis zu zwei Tage später eingenommen und löst die Wehen aus.
Frauen dürfen in Großbritannien bereits das zweite Medikament zu Hause einnehmen, nachdem sie das erste Medikament in einer Klinik eingenommen und die Zustimmung von zwei Ärzten eingeholt haben.
Der Weihbischof von Westminster drängte die Regierung, eine zeitliche Begrenzung der Maßnahme zu veröffentlichen, wie bei anderen Notstandsgesetzen.
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