Washington, D.C. - Donnerstag, 17. März 2016, 15:40 Uhr.
Der Außenminister der Vereinigten Staaten hat den Völkermord des selbst-ernannten Islamischen Staates (IS) an Christen und anderen Religionsgruppen im Nahen Osten offiziell anerkannt. John Kerry sagte wörtlich, der IS "verübt Völkermord laut eigenen Aussagen, durch seine Ideologie und seine Taten: In dem was er sagt, was er glaubt und was er tut".
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Kerry betonte, dass "Daesh" — ein anderer Name für IS — auch verantwortlich für Verbrechen gegen die Menschheit sei sowie "ethnische Säuberungen". Die Islamisten verübten Genozid an Jesiden, Christen und Schiiten auf Gebieten unter ihrer Kontrolle, in manchen Fällen auch gegen andere Sunniten, Kurden sowie weitere Minderheiten.
Noch fehle ein vollständige Übersicht aller Taten des IS, so Kerry weiter. Doch die Fakten, die dem "State Department" vorlägen, sowohl aus Regierungsquellen wie von anderen Gruppen, sprächen für sich.
Kerry beklagte, dass "Christen nur wegen ihres Glaubens hingerichtet" würden, und "christliche Frauen und Mädchen versklavt".
Katholische Kolumbusritter legten Beweise vor
Wie CNA berichtete, hatte vor allem die katholische Laienbewegung "Knights of Columbus" zusammen mit anderen aktuelle Beweise des Völkermords in einem 278 Seiten starken Bericht dokumentiert.
Dieser Bericht und weitere Arbeit der Kolumbusritter hatte nicht nur großen Druck auf die Regierung von Barack Obama ausgeübt, sondern auch das US Repräsentantenhaus dazu bewogen, ohne Gegenstimme für eine Anerkennung des Genozids zu stimmen.
US-Repräsentenhaus stimmt für Anerkennung des Völkermords an Christen https://t.co/1oFlWaeOj0 #IS #genocide pic.twitter.com/oGMxWz5Kvk
Zuvor hatte auch die US-amerikansche Bischofskonferenz eine Anerkennung des Völkermords gefordert, da diese weitreichende politische Folgen mit sich ziehen könne, obwohl sie nicht automatische Konsequenzen politischer Natur hat.
Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Kurtz, hatte zuvor alle Katholiken im Land ermutigt, die Petition www.stopthechristiangenocide.org zu unterschreiben.
Zum letzten Mal hatte die USA einen Genozid im Jahr 2004 anerkannt: Damals ging es um Darfur.
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Professor Wolffsohn: Unterschied zwischen Krieg und "Clash of Civilizations" https://t.co/unlUwFDUR7 pic.twitter.com/lIlGb09kMO