Buenos Aires - Mittwoch, 30. Dezember 2020, 19:00 Uhr.
Nachdem der Senat in Argentinien in den frühen Morgenstunden des Mittwochs, 30. Dezember, die Abtreibung legalisiert hatte, hat die argentinische Bischofskonferenz eine Erklärung veröffentlicht, in der sie der politischen Führung des Landes vorwirft, sich weit von der Stimmung des Volkes entfernt zu haben.
Die Bischöfe geloben, sich weiterhin "mit Entschiedenheit und Hingabe in den Dienst des Lebens" zu stellen.
Der lange diskutierte Gesetzesentwurf zur Legalisierung der Abtreibung, der von Präsident Alberto Fernandez vorgelegt wurde, um ein Wahlversprechen zu erfüllen, wurde schließlich im Senat mit 38 Stimmen dafür, 29 dagegen, 1 Enthaltung und 4 Abwesenheiten nach 12 Stunden Debatte angenommen. Der Gesetzentwurf wurde zuvor vom Repräsentantenhaus verabschiedet.
Laut einer Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Giacobbe & Asociados vom November 2020 waren 60% der Argentinier gegen das Gesetz, während nur 26,7% dafür waren. Aber das Gesetz, eines der freizügigsten der Welt und ohne Beispiel in der Region, wurde von den Medien, TV-Persönlichkeiten und Influencern stark unterstützt.
"Dieses Gesetz, über das abgestimmt wurde, wird die Spaltungen in unserem Land weiter vertiefen", hielten die Bischöfe in ihrer Erklärung fest. "Wir bedauern zutiefst, dass sich die Staatsführung so weit von den Ansichten des Volkes entfernt hat, das sich auf unterschiedlichste Weise für das Leben in unserem Land ausgesprochen hat." Tatsächlich hatte Argentinien die größten friedlichen Pro-Life-Märsche seiner Geschichte erlebt, die jedoch von der lokalen Presse weitgehend ignoriert wurden.
"Wir sind sicher, dass sich unser Volk auch weiterhin für das Leben und für alles Leben entscheiden wird. Und gemeinsam mit unserem Volk werden wir uns weiterhin für die echten Prioritäten einsetzen, die in unserem Land dringend Aufmerksamkeit erfordern."
Die Bischöfe sagten auch, dass die Regierung, während sie sich auf die Legalisierung der Abtreibung konzentriere, "die Jungen und Mädchen, die in einer immer alarmierenderen Zahl in Armut leben, die vielen Schulabbrecher, die drängende Pandemie des Hungers und der Arbeitslosigkeit, die viele Familien betrifft, sowie die dramatische Situation der Rentner, die in diesen Stunden ihre Rechte wieder einmal verletzt sehen, im Stich gelassen hat."
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Schließlich dankt die Erklärung "allen Bürgern und Gesetzgebern, die sich für die Sorge um alles Leben eingesetzt haben."
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