Vatikanstadt - Dienstag, 2. Februar 2021, 17:41 Uhr.
Der Kopf der Glaubenskongregation des Vatikans hat die Pflicht der Katholischen Kirche betont, ihre von den Aposteln überlieferte Glaubenslehre zu fördern und zu schützen.
Im Interview mit "Vatican News" am gestrigen Montag sagte Kardinal Luis Ladaria Ferrer, S.J., Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, dass "das, was 'Sorge um die rechte Lehre' genannt wurde", bereits vor der Gründung der Glaubenskongregation im Jahr 1542 existierte und seine Wurzeln im Neuen Testament habe.
"Unsere Aufgabe ist es, die Lehre des Glaubens zu fördern und zu schützen. Eine Aufgabe, die immer notwendig sein wird in der Kirche, die die Pflicht hat, die Lehre der Apostel an neue Generationen weiterzugeben", sagte er am 1. Februar.
Ladaria merkte an, dass "die konkrete Art und Weise, diese Aufgabe zu erfüllen, sich im Laufe der Jahrhunderte geändert hat und wir können davon ausgehen, dass sie sich wieder ändern wird. Aber die Sorge um die Treue zur Lehre der Apostel wird immer bleiben."
Ladaria kommentierte, dass das 1542 eingeführte Amt "nicht mehr die Inquisition" leite und der Index verbotener Schriften nicht mehr existiere.
(Der letzte Index wurde im Jahr 1948 erstellt. Er wurde 1966 formell abgeschafft.)
"Unsere Mission ist universal, auch wenn unsere Arbeit in Rom stattfindet", betonte der spanische Jesuit und Kurienkardinal. "Aber unsere Dokumente gelten für die universale Kirche, und die Entscheidungen, die wir jeden Tag im Rahmen unserer Zuständigkeiten treffen müssen, betreffen nur sehr selten direkt Rom."
Ladaria fuhr fort, dass die Mitarbeiter der Kongregation auch ins Ausland reisten, etwa zu Treffen mit Kommissionen der Bischofskonferenzen reisen. Treffen mit Bischöfen finden auch während der Ad-Limina-Reisen nach Rom statt, die alle fünf Jahre organisiert werden, um den Papst zu treffen und an den Gräbern von Petrus und Paulus zu beten.
Wie Papst Franziskus ist Ladaria ein Mitglied der Gesellschaft Jesu. Er sagte, jedes Mal, wenn er die Ansprachen des Pontifex höre, sei offensichtlich, dass Franziskus mit der Spiritualität des heiligen Ignatius von Loyola, – dem Gründer des Jesuitenordens – vertraut sei.
"Es ist normal, dass dies der Fall ist. Und es ist normal, dass dies Konsequenzen dafür hat, wie er regiert und Entscheidungen trifft", sagte Ladaria.
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"Aber die ignatianische Spiritualität ist universalistisch, nicht partikularistisch, sie ist offen für alles und jeden", fuhr er fort und erklärte, dass es aus diesem Grund seiner Meinung nach nicht einfach ist, spezifische Konsequenzen daraus zu ziehen, wenn man einen Jesuiten zum Papst habe.
Auf die Frage, wie die Kongregation auf den Aufruf von Papst Franziskus reagiere, "die Peripherien" der Gesellschaft zu erreichen, verwies Ladaria auf die Arbeit der Glaubenskongregation zum Schutz Minderjähriger vor sexueller Gewalt sowie der Bearbeitung von Missbrauchsfällen.
Er bemerkte, dass "in vielen Fällen die Opfer von Missbrauch zu den Ärmsten der Armen gehören."
Es giebe viele Arten von Peripherien, sagte der Kardinal. "Die Menschen, denen wir zuhören müssen, die Probleme, die wir lösen müssen, berühren echte Peripherien, vielleicht nicht so sichtbar wie andere, aber deswegen nicht weniger real und schmerzhaft."
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