Cartagena - Samstag, 21. Mai 2016, 9:09 Uhr.
Kein Witz: Ein Richter der Stadt Cartagena hat "brüderliche Umarmungen" und Gebete verboten.
Das Urteil hat erwartungsgemäß großes öffentliches Echo gefunden, auch und gerade unter den Christen des Landes. Es gilt für den Stadrat von Cartagena, aber verbietet Umarmungen auch für alle Kindergärten, Schulen und Hochschulen, sowie "Einkaufszentren, öffentliche wie private Geschäfte, Polizeistationen und Kasernen, öffentliche Versammlungen, Vorstände und Vereine, Gewerkschaften und die Familie". Ja, die Familie.
Hintergrund der bemerkenswerten Rechtssprechung von Richter Alejandro Bonilla ist eine Klage gegen ein örtliches Gesetz, das 2007 beschlossen wurde: Es führte Gebete zum Auftakt des Arbeitstages der Kommunalregierung ein. Dagegen wiederum war,wie die Zeitung El Colmbiano berichtet, geklagt worden. Im Urteil beruft sich der Richter unter anderem darauf, dass Beten kein verbreitetes "kulturelles Element" sei.
Die Erzdiözese von Cartagena hat, zusammen mit anderen Religionsvertretern, das Urteil scharf kritisiert: Es verletzte die Menschenrechte der Katholiken Kolumbiens. Die Tageszeitung El Tiempo berichtete, dass christliche Gruppen in Cartagena "riesige Gebetstreffen" veranstalteten. "Niemand kann uns das Beten verbieten, oder einander zu umarmen", zitiert die Zeitung Pastor Lida Arias. "Diese Stadt und dieses Land brauchen mehr Gebet und weniger absurde Gesetze".
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— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) December 7, 2015