Vatikanstadt - Dienstag, 20. April 2021, 13:56 Uhr.
Die Ernennung des Nachfolgers von Robert Kardinal Sarah als Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung könnte noch vor dem Fest Christi Himmelfahrt Mitte Mai stattfinden, wie mehrere Quellen gegenüber der Catholic News Agency (CNA) in Rom bestätigten.
Papst Franziskus hatte den Rücktritt von Kardinal Sarah am 20. Februar angenommen. Ein Nachfolger wurde noch nicht ernannt, doch in der Zwischenzeit Bischof Claudio Maniago von Papst Franziskus zum Inspektor der Kongregation berufen.
Bischof Maniago von Castellaneta ist Vorsitzender der Liturgiekommission der italienischen Bischofskonferenz und hat die Neuübersetzung des Römischen Messbuchs ins Italienische koordiniert. Seine Ernennung zum Inspektor wurde in keiner der offiziellen Veröffentlichungen des Heiligen Stuhls bekanntgegeben, berichtete der Vatikanist Andrea Gagliarducci.
Laut den von CNA konsultierten Quellen in Rom verbrachte Bischof Maniago "drei Tage vor Ostern in der Kongregation, führte Gespräche mit jedem der Beamten und reiste dann ab". Seine Fragen betrafen "hauptsächlich die tägliche Arbeit in der Kongregation, die Aufgaben und Ansichten über die Liturgie".
Bischof Maniago sollte dem Papst über die tägliche Arbeit der Kongregation berichten und eventuell einige Vorschläge für die Reform der Aufgaben der Kongregation als Teil der anstehenden Kurienreform vorlegen.
Im Rahmen der erwarteten Reform wird die Gottesdienstkongregation offenbar ihre Struktur und ihre Aufgaben beibehalten, allerdings mit dem Zusatz eines ausdrücklichen Hinweises auf eine "liturgische Sensibilität, die aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil hervorgegangen ist".
Die Inspektion von Bischof Maniago ist offenbar beendet.
Eine weitere Quelle betonte gegenüber CNA, die Ernennung des neuen Präfekten der Gottesdienstkongregation könnte "vor dem Fest Christi Himmelfahrt", das auf den 13. Mai fällt, stattfinden.
Obwohl Bischof Maniago selbst in der engeren Auswahl für das Amt des neuen Präfekten steht, deuten viele Hinweise auf Bischof Vittorio Francesco Viola hin.
Viola, ein Franziskaner, ist seit 2014 Bischof von Tortona. Zuvor war er Kustos des Klosters Santa Maria degli Angeli in Assisi und Präsident der örtlichen Caritas. Der Papst traf ihn 2013 bei seiner ersten Reise nach Assisi.
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Bischof Viola wurde 1993 von Bischof Luca Brandolini, der einer der Mitarbeiter von Erzbischof Annibale Bugnini war, zum Priester geweiht.
Bischof Viola hat Liturgie unterrichtet sowohl am Päpstlichen Theologischen Institut Sant'Anselmo als auch am Theologischen Institut von Assisi, das mit der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom verbunden ist, sowie am Institut für Religionswissenschaften in Assisi.
Die bevorstehende Ernennung von Bischof Viola ist in der Diözese Tortona ein verbreitetes Gerücht. Bischof Viola hat am 29. April ein Treffen mit dem Klerus angesetzt, während alle anderen langfristigen Aktivitäten sich verlangsamt haben, seit der Bischof im Januar eine Privataudienz beim Papst hatte.
Neben Bischof Viola könnte Papst Franziskus bald einen neuen Sekretär für die Kongregation ernennen, da Erzbischof Arthur Roche nächstes Jahr seine zweite fünfjährige Amtszeit beendet. Nach dem Entwurf der Kurienreform kann niemand mehr als zwei Amtszeiten von je fünf Jahren in der römischen Kurie ausüben. Wenn das zweite Mandat von Erzbischof Roche ausläuft, soll die Kurienreform aber bereits abgeschlossen sein.
Eine Quelle, die mit den Diskussionen über die Kurienreform vertraut ist, sagte gegenüber CNA, der Papst erwäge, das Amt für die Liturgischen Feiern des Papstes der Kongregation anzugliedern. Der derzeitige Zeremonienmeister, Monsignore Guido Marini, würde zum Erzbischof ernannt werden und als Sekretär des neuen Dikasteriums dienen.
Die Ernennung des neuen Präfekten der Gottesdienstkongregation ebnet den Weg für eine allgemeine Umbildung in der römischen Kurie. Die Präfekten einer Reihe von Kongregationen haben das Ruhestandsalter von 75 Jahren bereits überschritten: die Kongregation für die Glaubenslehre, die Kongregation für die Bischöfe, die Kongregation für den Klerus, die Kongregation für die Ostkirchen und die Kongregation für das katholische Bildungswesen.
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