Kaschgar - Dienstag, 18. Mai 2021, 8:57 Uhr.
Neue Untersuchungen belegen einer Meldung der Catholic News Agency zufolge eine gezielte Verfolgung und Inhaftierung muslimischer Gemeindevertreter und Gelehrter im chinesischen Xinjiang. Die chinesische Regierung betreibt dort eine gezielte Überwachung und "Sinisierung" der Uiguren.
Schätzungsweise 1 Million der muslimischen ethnoreligiösen Gruppe sind in mehreren hundert "Umerziehungslagern" in Chinas autonomer Region Xinjiang interniert worden.
Innerhalb der Lager sind die Uiguren Berichten zufolge Zwangsarbeit, Folter und politischer Indoktrination ausgesetzt. Außerhalb der Lager werden die Uiguren von flächendeckenden Polizeikräften und Gesichtserkennungstechnologie überwacht und kontrolliert.
Chinas Regierung begründet die Maßnahmen mit radikal-islamischen Tendenzen, Übergriffen auf nicht-uigurische Chinesen sowie separatistischen Terror-Akten in der Region. Die Behörden bestritten eine Zeit lang die Existenz der Lager, sind aber inzwischen dazu übergegangen, ihr Vorgehen als angemessene Reaktion auf eine nationale Sicherheitsbedrohung zu erklären.
Die BBC berichtete vor Kurzem über neue Untersuchungen, denen zufolge China seit 2014 über 600 Imame und andere muslimische Repräsentanten in der Region inhaftiert hat. Die Zahl der Verurteilungen wegen einer Reihe "terroristischer" Vergehen ist seit 2017 dramatisch angestiegen. Mindestens 200.000 Menschen wurden in den Jahren 2017-2018 inhaftiert.
Mindestens die Hälfte der 630 Imame, deren Inhaftierung rechtskräftig wurde, wurden zu Gefängnisstrafen von mindestens fünf Jahren verurteilt, so die Recherchen des "Uyghur Human Rights Project". Mindestens 14 von ihnen erhielten lebenslange Haftstrafen.
Das UHRP sagt, dass die Imame wahrscheinlich wegen ihres Einflusses in ihren Gemeinden zur Zielscheibe werden. Uiguren können unter den weitreichenden chinesischen Anti-Terrorismus-Gesetzen wegen einer Reihe von Verdachtsmomenten verhaftet und inhaftiert werden.
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