Mumbai - Dienstag, 1. Juni 2021, 8:57 Uhr.
Die Katholische Kirche in Indien hat das selbstlose Engagement und die Selbsthingabe der Priester und Ordensfrauen gewürdigt, die an Covid-19 starben, nachdem sie sich im Dienst an Kranken und Notleidenden infiziert hatten.
Bis zum 30. Mai starben insgesamt 204 Priester, 212 Schwestern und 3 Bischöfe. Dies bestätigt Pater Suresh Mathew, Kapuzinermönch und indischer Journalist, Direktor der in englischer Sprache erscheinenden Zeitschrift "Indian Currents", der es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung auf nationaler Ebene zu beobachten und eine Liste der Priester, Ordensschwestern und Bischöfe zu erstellen, die aufgrund einer Covid-19-Infektion gestorben sind.
„Die meisten der verstorbenen Priester und Ordensfrauen waren in ländlichen Gebieten tätig, um dort die Seelsorge zu gewährleisten, und hatten keinen Zugang zu rechtzeitiger Gesundheitsversorgung“, erklärt Pater Mathew gegenüber dem Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke.
Indien hat nach Angaben von "Fides" etwa 30.000 katholische Priester (Diözesan- und Ordenspriester) und 103.000 Ordensfrauen.
Unter den verstorbenen Ordensleuten der verschiedenen Männer- und Frauenorden befinden sich auch 36 Jesuiten, die sich im Dienst der menschlichen Förderung unter Armen, Indigenen, Kastenlosen und Stammesangehörigen und Ausgestoßenen engagierten und 14 Missionarinnen der Nächstenliebe in ihrem Dienst unter Armen und Kranken im Endstadium.
„Die Ordensfrauen infizierten sich bei der Arbeit im Krankenhaus. Einige Priester führten Bestattungsriten durch oder wollten das Spenden der Sakramente und den geistliche Beistand für die Kranken nicht vernachlässigen. Es handelt sich um Priester, die in abgelegenen Ecken des Landes arbeiten und keinen Zugang zu angemessener Krankenhausversorgung hatten. Vielleicht hätten sie in Städten mit besserer Gesundheitsinfrastruktur nicht ihr Leben verloren", so Pater Mathew, „Doch sie blieben vor Ort, trotz der Schwierigkeiten und Not, an er Seite der Bedürftigen“, fügte er hinzu.
„Es waren Menschen, die sich bewusst nicht verschließen oder isolieren wollten, sondern ihre Arbeit weiterführen wollten, sich hingeben, Zeugnis ablegen von dem barmherzigen und mitfühlenden Antlitz Gottes, der sich über das Leiden beugt, und riskierten dabei ihr Leben", so der Ordensmann.
„Wir alle sind traurig über den Tod so vieler Ordensleute, Priester und Missionare. Wir empfinden großen Schmerz, weil wir viele von ihnen gekannt haben“, sagter Pater Anand Mathew von der Indian Missionary Society, dessen Ordensgemeinschaft drei Priester verloren hat.
„Gleichzeitig erinnern wir auch an den Tod vieler Laienchristen und vieler junger Missionare sowie an die Opfer von Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen, die während der zweiten Covid-Welle starben“, so der Sozialarbeiter und Kommunikationsbeauftragte seines Ordens.
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Erzbischof John Barwa von Cuttack-Bhubaneswar im ostindischen Orissa bestätigte den Tod von zwei Priestern der Diözese durch Covid-19: „Diese Priester arbeiteten in entlegenen Gebieten für das Reich Gottes. Der Verlust dieser Missionare ist ein großer Verlust für die Kirche, für die Gesellschaft und für das Land“.
„Indien durchlebt eine beispiellose zweite Infektionswelle infolge einer wachsenden Kluft zwischen Impfstoffversorgung und -bedarf, Überlastung der Krankenhäuser, und des Mangels an Medikamenten und Sauerstoff. Das gibt Anlass zur ernsthafter Sorge. Außerdem trauern wir bereits heute um so viele Menschen, darunter auch Priester und Ordensfrauen. Das ist sehr schmerzhaft", so Kailash Chandra Dandapat, der Sozialarbeiter in Orissa, der einige an Covid-19 verstorbene Priester persönlich kannte, die sich unermüdliche um die Gemeinden gekümmert hatten, und bis zum Schluss Beistand und Trost zu spenden.
"Sie starben, während sie ihren pastoralen Dienst und ihre Sendung erfüllten. Ihr Beitrag zur Kirche und zur Mission wird für immer in Erinnerung bleiben", so Pater Dibyasingh Parichha, Priester und Anwalt in Orissa.
„Wir danken Gott für das Geschenk dieser Menschen und versprechen, dass wir ihrem Beispiel folgen und unser Leben weiterhin Gott, der Kirche und Gottes Volk in zu widmen, insbesondere während der Zeit der Pandemie“.
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