Vatikanstadt - Sonntag, 19. Dezember 2021, 17:45 Uhr.
Ein guter Weg, um aus einem Kreislauf des Selbstmitleids oder einer negativen Stimmung herauszukommen, ist, anderen zu helfen, nach dem Beispiel der Jungfrau Maria, die ihrer schwangeren Cousine Elisabeth zu Hilfe kam, sagte Papst Franziskus am Sonntag.
"Lernen wir von der Gottesmutter diese Art zu reagieren: aufzustehen, besonders wenn Schwierigkeiten uns zu erdrücken drohen. Aufzustehen, um nicht in Problemen zu versinken, in Selbstmitleid und einer Traurigkeit, die uns lähmt", sagte er am 19. Dezember.
"Aber warum aufstehen?", fragte er. "Weil Gott groß ist und bereit ist, uns aufzurichten, wenn wir die Hand nach ihm ausstrecken. "Verwerfen wir also die negativen Gedanken, die Ängste, die jeden Impuls blockieren und uns am Vorwärtskommen hindern. Und dann machen wir es wie Maria: Schauen wir uns um und suchen wir jemanden, dem wir behilflich sein können".
In seiner wöchentlichen Ansprache und dem Angelusgebet betrachtete der Papst die Tageslesung aus dem Evangelium, in der Maria, die gerade die Nachricht erhalten hat, dass sie mit dem Sohn Gottes schwanger ist, "in Eile" aufbricht, um ihre ältere Cousine Elisabeth zu besuchen, von der sie gehört hat, dass sie ebenfalls schwanger ist.
"Sie stand auf und ging", sagte Franziskus. "Lassen wir uns auf der letzten Etappe des Adventsweges von diesen beiden Verben leiten. Aufstehen und eilig gehen: das sind die beiden Bewegungen, die Maria gemacht hat und zu denen sie auch uns einlädt, wenn Weihnachten naht".
Der Papst ermutigte die Menschen, jemandem eine kleine Gefälligkeit zu erweisen, zum Beispiel einen älteren Menschen anzurufen oder ihm ein wenig Gesellschaft zu leisten. "Indem wir anderen helfen, helfen wir uns selbst, aus Schwierigkeiten aufzustehen", sagte er.
Papst Franziskus betonte auch die Worte des Evangeliums, dass Maria "in Eile" zu ihrer Cousine Elisabeth ging, und erklärte, dass dies nicht bedeute, "mit Aufregung, in einer eiligen Art" zu handeln.
"Stattdessen bedeutet es, dass wir unsere Tage mit freudigem Schritt gehen, mit Zuversicht in die Zukunft blicken, ohne uns zu beklagen und immer nach einem Schuldigen zu suchen", erklärte er.
Er erläuterte, dass Maria mit einem Herzen voller Gott und Freude zum Haus von Elisabeth ging, und ermutigte die Menschen, sich zu fragen, wie sie durchs Leben gehen.
"Bin ich proaktiv oder verweile ich in Melancholie? Gehe ich mit Hoffnung voran oder bleibe ich stehen und bemitleide mich selbst", sagte er.
"Wenn wir mit dem müden Schritt des Nörgelns und Redens weitermachen, werden wir niemandem Gott bringen", fuhr er fort. "Stattdessen tut es gut, einen gesunden Sinn für Humor zu pflegen, wie es zum Beispiel der heilige Thomas More oder der heilige Philipp Neri getan haben. Auch wir können um diese Gnade bitten, um die Gnade eines gesunden Humors: Er tut so viel Gutes."
Der Papst erinnerte auch daran, wie wichtig es ist, die Menschen, denen wir begegnen, mit einem Lächeln zu begrüßen.
"Vergessen wir nicht, dass der erste Akt der Nächstenliebe, den wir unserem Nächsten erweisen können, darin besteht, ihm ein heiteres und lächelndes Gesicht zu schenken. Es geht darum, ihnen die Freude Jesu zu bringen, wie Maria es bei Elisabeth getan hat", sagte er.
"Möge die Mutter Gottes uns an der Hand nehmen und uns helfen, aufzustehen und uns auf Weihnachten hin zu beeilen", schloss er.
Nach dem Angelusgebet, einem traditionellen marianischen Gebet, drückte Papst Franziskus seine Trauer und Verbundenheit mit den Menschen auf den Philippinen aus, die am 16. Dezember von einem verheerenden Sturm heimgesucht wurden.
"Ich drücke meine Verbundenheit mit den Menschen auf den Philippinen aus, die von einem starken Taifun getroffen wurden, der viele Häuser zerstört hat", sagte er. "Möge der Santo Niño [de Cebú] den bedürftigsten Familien Trost und Hoffnung bringen und uns alle zu konkreter Hilfe anspornen. Die erste konkrete Hilfe ist das Gebet und andere Hilfen."
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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.