Karaganda - Montag, 10. Januar 2022, 11:23 Uhr.
Bischof Adelio Dell'Oro von Karaganda hat Papst Franziskus für sein Gebet für Kasachstan gedankt.
"Wir danken dem Papst, dass er in einer so schwierigen Zeit für das kasachische Volk gebetet hat. Auch wir schließen uns diesem Gebet an: Heute Morgen haben Weihbischof Evgenij Zinkowski, Schwester Alma Dzamova und ich eine Messe zum Gedenken an die Opfer der letzten Tage gefeiert. Für den 10. Januar wurde sogar ein nationaler Trauertag anberaumt", so der italienische Bischof laut einer Meldung der Agentur "Fides".
Papst Franziskus sagte beim am gestrigen 9. Januar sonntäglichen Angelusgebet: "Ich habe mit Bedauern erfahren, dass es bei den Protesten, die in den letzten Tagen in Kasachstan ausgebrochen sind, Opfer gegeben hat. Ich bete für sie und ihre Familien und hoffe, dass die soziale Harmonie durch die Suche nach Dialog, Gerechtigkeit und Gemeinwohl so schnell wie möglich wiederhergestellt wird. Ich vertraue das kasachische Volk dem Schutz der Gottesmutter, der Königin des Friedens von Oziornoje, an".
Die Proteste begannen in den frühen Morgenstunden des 5. Januar und betrafen mehrere kasachische Städte, darunter Almaty, die Finanzhauptstadt im Südosten Kasachstans. Die Demonstrationen schlugen in Gewalt um, wobei Dutzende von Demonstranten und Polizisten Berichten zufolge verletzt wurden. Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch unbekannt.
Die Regierung verhängte daraufhin den Ausnahmezustand bis zum 19. Januar. Bis dahin ist sind Versammlungen und Zusammenkünfte verboten, bei denen es zu Menschenansammlungen kommt. Dies betrifft auch heilige Messen.
"In Karaganda war die Situation noch nie so kritisch wie in Almaty“, berichtet Bischof Dell'Oro laut "Fides".
"Hier gab es nur friedliche Proteste, die sich sofort auflösten. Aber wir haben die Auswirkungen auch hier gespürt, die mit der fehlenden Internetverbindung zusammenhängen, die es unmöglich macht, Zahlungen mit Geldautomaten zu tätigen, so dass viele in den letzten Tagen nicht einkaufen gehen konnten. Jetzt kehrt die Verbindung langsam und nur für wenige Stunden am Tag zurück, und wir hoffen, dass bald wieder Normalität einkehrt".
In Kasachstan gibt es vier katholische Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien und 91 Priestern, darunter 61 Diözesanpriester und 30 Ordensleute. Die Katholiken sind eine kleine Minderheit: Nach offiziellen Angaben des kasachischen Außenministeriums sind von den mehr als 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26 Prozent Christen und davon 1 Prozent Katholiken.
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