25. April 2022
Pater Winfried Leipold ist unerwartet am Mittwochabend der Osteroktav, am 20. April 2022, gestorben. Gott hat seine Seele zu sich genommen, während sein Leib am 23. April der Erde übergeben wurde.
Die Beerdigung fand in der Einsiedelei von Frascati statt, wo er zuletzt lebte.
Don Winfrido, wie er in seinem Orden genannt wurde, war der einzige aus Deutschland stammende Mönch der Kongregation von Monte Corona im Orden der Kamaldulenser-Eremiten.
Winfried Leipold wurde am 21. Mai 1939 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur ging er zuerst zu den Trappisten, später zu den Kartäusern. Bei den Kamaldulensern von Monte Corona ist er am 2. September 1972 eingetreten. Die einfache Profeß legte er am Fest Maria Geburt, am 8. September 1974 ab, dem am gleichen Marienfesttag des Jahres 1977 die feierliche Profeß folgte. An Allerheiligen 1980 wurde er zum Priester geweiht.
Don Winfrido war viele Jahre Prior in Monte Rua („Eremo Camaldolese di Monte Rua“ in der Nähe von Padua), danach eine Periode lang Oberer der Kongregation der Kamaldulenser-Eremiten von Monte Corona im Generalhaus der Kongregation (Sacro Eremo Tuscolano) in Frascati. 1995 wurde er Prior des Klosters „Eremo Di San Girolamo, Monte Cucco“, anschließend Novizenmeister in Frascati und später wieder Prior in Monte Rua. Seit 2019 lebte Don Winfrido wieder in Frascati, wo er zuletzt noch als Visitator tätig war.
Gedanken über das Leben der Kamaldulenser-Eremiten von Pater Winfried:
„Was den Einsiedler ausmacht, ist ja vor allem die innere Einsamkeit, Einheit, Einigung mit dem Herrn. Die äußere Einsamkeit liegt in der Ordnung der Mittel zur inneren Einsamkeit. Daneben gibt es eine ganze Reihe anderer Elemente, die zur eigentlich angestrebten Einheit und Einfachheit führen können. Was nützte denn auch ein rein physisches Alleinsein, wenn es … sich verzettelt … und durch philosophische und theologische Studien zerstreut wird?“
„Für die pastoralen Bedürfnisse der Einsiedeleien genügen jene Mönche, die bereits als Priester in die Kongregation eintreten. Das Priestertum wird für die Vollkommenheit des eremitischen Lebens nicht als erforderlich betrachtet, und die Novizen erhalten lediglich eine monastische Ausbildung. Vielleicht sind es gerade ‚Intellektuelle‘, welche die wohltuend nicht-intellektuelle Atmosphäre bei den Kamaldulenser-Eremiten zu schätzen wissen. Es versteht sich, dass mit alldem nicht das Geringste gegen eine gepflegte Lectio Divina gesagt ist, im Gegenteil!“
Die Priestermönche üben keine Seelsorge außerhalb der Einsiedelei aus, die auch sonst keine ‚Aktivitäten‘ unterhält. Wohl werden Gäste für Einzelexerzitien aufgenommen. Eigentliche Rekreationen sind selten, aber Möglichkeiten zu brüderlichem Gespräch bestehen.
Die Kommunitäten sind verhältnismäßig klein, zehn Mönche im Durchschnitt, was dem Schweigen und zugleich einer gewissen familiären Atmosphäre zugutekommt.“
Über das eremitische Leben der Kamaldulenser von Monte Corona kann man sich gut informieren in dem Buch: „Jean Leclercq. Mit Gott allein“, Patrimonium Verlag 2017.
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