Juba - Montag, 28. Oktober 2019, 8:48 Uhr.
Ein dringender Hilferuf aus einer vom Krieg zerrütteten Region, die nun von einer Naturkatastrophe betroffen ist: Die südsudanesische Diözese Malakal, die geografisch größte der sieben Diözesen des Südsudan, ist durch schwere Überschwemmungen verwüstet worden. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, zahlreiche weitere befinden sich in Lebensgefahr.
Das bestätigte Bischof Stephen Nyodho von Malakal in einem Interview mit ACI Africa, der afrikanischen Schwesteragentur von CNA Deutsch. Nyodho fordert die Regierung des Südsudan auf, den Notstand auszurufen und appellierte an Hilfswerke sowie die internationale Staatengemeinschaft, Hilfsmaßnahmen zu ergreifen.
Die Regierung müsse das beispiellose Phänomen "eine nationale Katastrophe" erklären, so Bischof Nyodho in Juba gegenüber ACI Africa.
"Wenn nichts getan wird, dann ist das Leben von Tausenden von Menschen betroffen. Viele Menschen sind bereits in Gefahr."
Der südsudanesische Bischof sagte, dass weite Teile seiner 238.000 Quadratkilometer großen Diözese überflutet wurden.
Auslöser der Katastrophe sind ungewöhnlich starke saisonale Regenfälle, so das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten in einer Meldung vom 25. Oktober. Die UN schätzt, dass derzeit über 900.000 Menschen betroffen sind – in einer Region, in der drei Millionen Menschen bereits ohnehin Not leide.
"Wir müssen unserem Volk wirklich zu Hilfe kommen", appellierte der 46-jährige Bischof, der seit dem 28. Juli Bischof des Bistums ist. Die Menschen seien vom Bürgerkrieg erschöpft und würden nun von den Fluten bedroht.
Die Überschwemmungen haben auch kirchliche Einrichtungen wie Pfarreien- und Kirchengebäude, Schulen und Gesundheitseinrichtungen überschwemmt und mehrere zerstört.
Auch die lebenswichtige Landwirtschaft – Vieh wie Erntepflanzen – sind betroffen, warnt der Bischof weiter gegenüber Pater Don Bosco Onyalla, dem Chefredakteur von ACI Africa.
"Die Kühe und die Ernte werden vernichtet, die Kühe müssen evakuiert werden, und die Stadt Mayom ist voll von Tieren, was wiederum weitere Risiken mit sich bringt".
"Ich appelliere an die internationale Gemeinschaft, das Volk des Südsudans und alle Menschen guten Willens, dem Volk des Südsudans bei der Naturkatastrophe durch Überschwemmungen zur Hilfe zu kommen", sagte Bischof Nyodho.
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— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) June 1, 2019
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