Vatikan: Angebliche Marienerscheinungen der "Frau aller Völker" nicht verbreiten

Ausschnitt des Bildes, wie es vom Bistum Amsterdam veröffentlich wurde
Bistum Amsterdam

Der Vatikan hat die Katholiken aufgefordert, "die angeblichen Erscheinungen und Offenbarungen", die mit dem marianischen Titel der "Frau aller Völker" verbunden sind, nicht weiter zu verbreiten. Das teilte Bischof Johannes Hendriks von Haarlem-Amsterdam in einer Stellungnahme mit.

Die am 30. Dezember veröffentlichte Klarstellung bezieht sich auf die angeblichen Visionen, die Ida Peerdeman, eine in Amsterdam lebende Sekretärin, zwischen 1945 und 1959 erhalten haben will.

Hendriks, der als Ortsbischof hauptverantwortlich für die Beurteilung der Erscheinungen ist, sagte, er habe sich nach Rücksprache mit der vatikanischen Glaubenskongregation, welche die Bischöfe im Unterscheidungsprozess anleitet, zu der Erklärung entschlossen.

Der Bischof sagte, dass die vatikanische Kongregation den Titel "Frau aller Völker" für Maria zwar als "theologisch zulässig" bewertet.

Nach Rücksprache mit der Kongregation für die Glaubenslehre "und im Einvernehmen mit ihr" erkläre er jedoch: "Die Anerkennung dieses Titels kann jedoch nicht – nicht einmal implizit – als Anerkennung der Übernatürlichkeit eini­ger Phänomene verstan­den wer­den, in denen er entstan­den zu sein scheint".

In diesem Sinne bekräftige der Vatikan noch einmal, wie bereits im Jahr 1974 entschiedenm dass die angeblichen "Erscheinungen und Offenbarungen" nicht anerkannt sind.

"Dieses Urteil bein­hal­tet, dass alle aufgefor­dert wer­den, jegliche Verbreitung der angeblichen Erscheinungen und Offenbarungen der Frau aller Völker einzustellen. Daher kann die Verwendung des Bildes und des Gebetes in keiner Weise als Anerkennung – nicht einmal implizit – der Übernatürlichkeit der be­tref­fen­den Ereignisse angesehen wer­den", so die Glaubenskongregation.

Peerdeman wurde am 13. August 1905 in Alkmaar, in den Niederlanden, geboren. Sie behauptete, dass sie am 25. März 1945 ihre erste Erscheinung einer lichtdurchfluteten Frau sah, die sich selbst als "die Frau" und "Mutter" bezeichnete.

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1951 soll diese Frau zu Peerdeman gesagt haben, sie wolle als "Frau aller Völker" bekannt sein. Im selben Jahr schuf der Künstler Heinrich Repke ein Gemälde der "Frau", das sie auf einer Weltkugel vor einem Kreuz stehend zeigt.

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Die Serie von 56 angeblichen Visionen endete am 31. Mai 1959.

1956 erklärte Bischof Johannes Huibers von Haarlem, dass er nach einer Untersuchung "keinen Beweis für den übernatürlichen Charakter der Erscheinungen gefunden" habe.

Das Heilige Offizium, der Vorläufer der Glaubenskongregation, bestätigte das Urteil des Bischofs ein Jahr später. Die Glaubenskongregation bestätigte das Urteil in den Jahren 1972 und 1974.

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