Syrien: Bischöfe trösten Christen inmitten des Schmerzes

Seit Jahren Schauplatz bewaffneter Auseinandersetzungen: Zerbombte Fahrzeuge in Aleppo, 2012.
VOA/Scott Bobb via Wikimedia (Gemeindrei)

Leid und Gewalt sind Alltag in Aleppo. Inmitten dieser Situation haben die örtlichen Bischöfe eine Botschaft veröffentlicht, um die Bewohner, vor allem die christlichen, zu trösten und ihnen Hoffnung zu schenken.

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"Lassen wir nicht zu, dass Angst oder Verzweiflung uns besiegen. Wir sind die Kinder der Auferstehung und der Hoffnung, wir glauben mit Gewissheit, dass diese Leiden nicht umsonst sind (…), dem Beispiel der Heiligen und Märtyrer folgend, vereinigen wir sie mit den Leiden Jesu, damit sie für den Frieden in Syrien und für die Rettung unserer Stadt verwendet und geheiligt seien" heißt es.

Die Stadt Aleppo wird seit dem 22. April bombardiert. Am 5. Mai wurde ein Waffenstillstand von 48 Stunden zwischen den Rebellen und dem syrischen Militär vereinbart. Die Gefechte haben circa 280 Tote gefordert, darunter auch Frauen und Kinder. Laut Angaben von CNN fielen auch einige der Bomben auf die wenigen funktionierenden Gesundheitseinrichtungen in der Stadt, wie ein Krankenhaus für werdende und junge Mütter, ein Krankenhaus der Ärzte ohne Grenzen und eine Kinderklinik, in der ein Arzt starb, der wohl der letzte noch verbleibende Kinderarzt in der Stadt war.

Ebenso verlor man das einzige Medikamentenlager und viele Stadtteile wurden getroffen.

Während einer von Kirche in Not in Italien organisierten Veranstaltung zu Ehren der Märtyrer des Mittleren Ostens, sagte Monsignore Antoine Audo, chaldäisch-katholischer Bischof von Aleppo, auch dass "wir das Ende einer Kirche und einer christlichen Tradition erleben" die in der Region seit zwei Jahrtausenden bestanden hatte.

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"Die Bomben werden wahllos abgeworfen und verursachen viele Opfer, viele Verletzte. Es gibt keine Arbeit, keine Elektrizität, das Leben ist sehr teuer und die Zahl der Kirchen sinkt drastisch" berichtet Monsignore Audo.

Angesichts dieser dramatischen Situation haben die Bischöfe Aleppos eine "Appell ausgerufen an das Gewissen all jener, die diesen Krieg planen und ausführen":

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"Um Gottes Willen, es reicht! Um des Erbarmens mit den Menschen willen, es reicht! Um des Blutes der Kinder und der Märtyrer willen, das zu Gott schreit, es reicht! Um der trauernden Mütter willen, es reicht! Um des Schmerzes der Verwundeten willen, es reicht! Um der Vertriebenen willen, es reicht! Um jener willen, die ihre Kinder nicht mehr ernähren können, es reicht!“ riefen sie aus.

Auch baten sie anlässlich des Marienmonats Mai um Gebete für die Gläubigen.

Sie fügten hinzu, dass "wir zusammen mit unseren geliebten Kindern die Weihe unserer Stadt Aleppo an die allerseligste Jungfrau erneuern" denn "sie hat bei ihren Erscheinungen in Fatima die Weihe der Welt an ihr Unbeflecktes Herz verlangt, um den Frieden zu erlangen."

"Wir erflehen die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau, der Königin des Friedens, damit sie unser Land Syrien und unsere Stadt Aleppo unter ihren Schutz nehme" endet die Botschaft.