Acht Dinge, die Sie vielleicht nicht über die Erzengel wussten

Die Erzengel Michael, Gabriel und Rafael
ACI Prensa / joelespinoza.blogspot.pe

Jedes Jahr am 29. September feiert die katholische Kirche das Fest der drei Erzengel: Des heiligen Michael, des heiligen Gabriel und des heiligen Raphael.

Diese acht Dinge wussten Sie vielleicht noch nicht:

  1. Sie sind die Engel, die dem Menschen am nächsten stehen

Seit der Zeit des Pseudo-Dionysius Areopagit, ein Kirchenvater des VI. Jahrhunderts, spricht man von drei Hierarchien bei den Engeln. In der ersten befinden sich die Seraphim, Cherubim und Throne. In der zweiten die Herrschaften, Mächte und Gewalten. In der dritten hingegen die Fürsten, Erzengel und Engel. Die Engel dieser dritten Gruppe sind jene, die den Bedürfnissen der Menschen am nächsten sind.

  1. Die Erzengel sind auch Heilige

Das Wort "Heiliger" (vom griechischen "hagios" - Er, der heilig ist) bedeutet nicht nur ein "menschliches heiliges Wesen", sondern kann auf heilige Wesen angewandt werden, die keine Menschen sind. Die Erzengel haben sich auf die Seite Gottes gestellt und den Teufel zurückgewiesen, deshalb sind sie heilige Engel.

  1. Sie sind Verkünder wichtiger Botschaften

Das Wort Erzengel stammt von den griechischen Worten arche (was Anfang bedeutet) und angelos (auf deutsch Bote) ab. Diesbezüglich schreibt Gregor der Große: Man muss aber beachten, dass das Wort Engel ihr Amt, nicht ihr Wesen bezeichnet. Denn jene heiligen Geister im himmlischen Vaterland sind zwar stets Geister, können aber durchaus nicht immer als Engel bezeichnet werden; denn Engel sind sie nur dann, wenn durch sie irgendeine Botschaft verkündet wird. Diejenigen, die weniger bedeutende Aufträge ausführen, heißen Engel, die aber wichtige Dinge melden, Erzengel.

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  1. Gemäß der Bibel gibt es sieben Erzengel

Im Buch Tobit (12,15) stellt sich der heilige Raphael vor als "einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen emportragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten". In der Geheimen Offenbarung des Johannes (8,2) heißt es hingegen: "Und ich sah: Sieben Engel standen vor Gott; ihnen wurden sieben Posaunen gegeben". Aufgrund dieser beiden Bibelstellen geht man von sieben Erzengeln aus.

  1. Wir kennen nur die Namen von drei Erzengeln

Die Bibel teilt uns nur die Namen dreier Erzengel mit: Michael, Raphael und Gabriel. Die anderen Namen (Uriel, Barachiel, Jehudiel und Sealtiel) tauchen nur in den apokryphen Büchern Henoch und viertes Buch Esra, sowie in der rabbinischen Literatur auf.

Die Kirche erkennt aber nur die drei Namen an, die sich in der Heiligen Schrift befinden. Die anderen können als Hinweis dienen, gehören aber nicht zur offiziellen Lehre.

  1. Gabriel bedeutet "Kraft Gottes"

Im Alten Testament erscheint der Erzengel Gabriel im Buch Daniel. Er erklärt dem Propheten die Vision vom Widder und vom Ziegenbock (Dan 8,16) und gibt ihm Einsicht in zukünftige Dinge (Dan 9,21-27). In den Evangelien erwähnt der heilige Lukas, wie Gabriel dem Zacharias die Geburt Johannes´ des Täufers ankündigt (Lk 1,11-20) und wie er Maria verkündet, dass sie Jesus empfangen und zur Welt bringen wird (Lk 1,26-38).

Der heilige Gabriel ist bekannt als "Botenengel". Er wird oft mit einem Lilienstab dargestellt und ist Schutzpatron der Kommunikationsmittel und aller, die im Nachrichtendienst arbeiten, da er der Welt in der Verkündigung an Maria die schönste Botschaft gebracht hat.

  1. Raphael bedeutet "Gott heilt"

Das einzige Buch, das den heiligen Raphael erwähnt, ist das Buch Tobit. Dort kommt er in mehreren Kapiteln vor. Es wird beschrieben, wie Gott diesen Erzengel sendet, damit er Tobias auf einer Reise begleite und damit er mit Sara vereint und verheiratet werde, deren frühere Ehemänner vom Dämon Asmodäus getötet worden waren.

Der heilige Raphael erklärt Tobias auch, wie er seinem Vater das Augenlicht wiedergeben könne. Daher wird er bei Krankheiten und um den guten Ausgang von Reisen angerufen.

  1. Michael bedeutet "Wer ist wie Gott"

Auch der Name des Erzengel Michaels kommt, wie die anderen beiden, aus dem Hebräischen und bedeutet "Wer ist wie Gott". Das war, gemäß der Tradition, der Ruf zur Verteidigung der Rechte Gottes, als Luzifer sich den Heilsplänen und der Liebe des Schöpfers widersetzte.

Der heilige Michael wird namentlich in drei Büchern der Schrift genannt: Im Buch Daniel wird er als "großer Engelfürst" bezeichnet, der Judasbrief beschreibt, wie er mit dem Teufel über den Leichnam des Moses stritt (Jud 1,9) und die Geheime Offenbarung des Johannes stellt ihn dar, wie er mit seinen Engeln gegen den Teufel kämpft, der  aus dem Himmel gestürzt wird.

Die katholische Kirche hat den heiligen Erzengel Michael immer sehr verehrt, vor allem bittet sie ihn, uns von den Angriffen des Teufels und seiner bösen Geister zu befreien. In der Regel wird er in Krieger- oder Soldatenrüstung und mit Schwert dargestellt, während er seinen Fuß auf den Kopf des Feindes setzt.

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Erstveröffentlichung 29.9.2017