Wie Bischof Pickel dem Papst im Fahrstuhl begegnete

Ad-limina-Besuch der Bischöfe in Russland beginnt mit Audienz bei Franziskus

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Pixabay (CC0)

Mit der Audienz bei Papst Franziskus hat der Ad-limina-Besuch der Bischöfe der Bischofskonferenz der Russischen Föderation begonnen. Mit dabei: Bischof Clemens Pickel. Der gebürtige Sachse ist Vorsitzender der Russischen Bischofskonferenz – und begegnete zufällig einem "Herrn in weißer Soutane" im Fahrstuhl.

Die Delegation bestand aus Erzbischof Paolo Pezzi von Moskau; Bischof Josef Werth von Nowosibirsk, der auch Ordinarius für die in Russland ansässigen Katholiken des byzantinischen Ritus ist; Bischof Cyryl Klimowicz von Irkutsk, der auch Apostolischer Administrator von Juschno-Sachalink ist, sowie Monsignore Clemens Pickel, Bischof des Bistums Sankt Clemens in Saratow und Vorsitzender der Russischen Bischofskonferenz.

Dieser schreibt auf seinem Blog über eine zufällige Begegnung im Vatikan:

"Ich gehe in Richtung Fahrstuhl und sehe von weitem, wie gerade die Tür automatisch schließt, während sich drin im Fahrstuhl ein Herr in weißer Soutane mit dem Gesicht zum Ausgang umdreht. Papst Franziskus sieht mich im Bruchteil einer Sekunde und drückt die Stop-Taste. Die Tür geht nochmal auf. Wir fahren zu zweit, unterhalten uns deutsch, und weil die Zeit nicht reichte, will er mit auf meiner Etage aussteigen. Ich schlug vor, auf seine zu fahren. Dort beendeten wir in Ruhe unser Gespräch. Es war spät Nachmittag. Er mußte doch müde vom Tag sein! - Ich kann nur sagen: Auch für uns Bischöfe ist das, was wir dieser Tage Tür an Tür mit dem Papst erleben, ein unerwartetes Geschenk. Mir fällt ein Wort Heinz Schürmanns ein: 'Willst Du einem Menschen gut sein, musst Du zuallererst einmal Zeit für ihn haben.'"

Mit dem Handy des Bischofs (zweiter von links) wurde auch diese auf dem Blog veröffentlichte Aufnahme gemacht: 

Die katholische Kirche in Russland gliedert sich in ein Erzbistum und drei Suffraganbistümer, eine Apostolische Präfektur und zwei Apostolische Exarchate.

Nach dem Besuch des damaligen Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, bei Papst Johannes Paul II. am 1. Dezember 1989 im Vatikan, wurde die katholische Kirche in Russland - nach Jahrzehnten der Verfolgung - am 13. April 1991 wieder neu gegründet. Im Jahre 1990 hatten der Heilige Stuhl und die Sowjetunion inoffizielle diplomatische Kanäle geöffnet.

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Die vollständigen diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Russland wurden am 9. Dezember 2009 geknüpft. Eine Woche zuvor war durch Papst Benedikt XVI. und den damaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew die Einigung erreicht worden.

Derzeitiger Apostolischer Nuntius in Moskau ist Erzbischof Celestino Migliore, ehemaliger Ständiger Beobachter bei den Vereinten Nationen und vormals Nuntius in Polen.

Nach jüngsten Schätzungen sind heute in Russland von den insgesamt circa 147 Millionen Einwohnern knapp 800.000 Katholiken.

Marco Mancini und Susanne Finner trugen zur Berichterstattung bei.

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