Mehrere Tote nach Brandanschlägen und Angriffen auf Christen und Kirchen in Äthiopien

Ein Gebetsbuch und liturgisches Gewand der Tewahedo-Kirche.
Afam97 via Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Mindestens sechs Priester und eine unbekannte Zahl von Christen ist bei gezielten Angriffen in Äthiopien ermordet worden, bei denen unter anderem auch mindestens sieben Kirchen in Brand gesteckt wurden. Das meldet die Agentur "Fides" unter Berufung auf örtliche Medien.

Die Angriffe ereigneten sich in der mehrheitlich von muslimischen Somali bevölkerten Somali-Region rund um Dschidschiga im Osten des Landes. Diese wird seit Tagen von ethnischen Konflikten erschüttert, von denen die hier in der Minderheit lebenden Christen besonders betroffen sind.

Patriarch Matthias I. und die Heilige Synode der äthiopisch-orthodoxen Kirche haben mitgeteilt, die 16 Tage des Fastens und des Gebets vor und nach dem Fest der Entschafung Mariens dem Frieden und der Versöhnung zu widmen.

Die Auseinandersetzungen begannen gegen Ende vergangener Woche, so "Fides": Kämpfer der somalischen Liyu-Milizen unter Leitung von Abdi Illey (Präsident der Somali-Region) gingen mit Gewalt gegen Demonstranten vor, die Menschenrechtsverstöße anprangern wollten, hieß es. Auf die Gewalt reagierte die äthiopischen Armee mit der Positionierung der Truppen, einschließlich am Gebäude des Regionalparlaments und des Präsidentenpalastes, in dem Abdi Illey residierte.

Daraufhin griffen die somalischen Milizen Minderheiten an, so "Fides". Abdi Illey soll sich mittlerweile in Gewahrsam befinden.

Die Somali-Region ist seit einiger Zeit instabil. Der äthiopische Premierminister Abyi Ahmed stattete der Region Anfang April seinen ersten Besuch nach Amtsantritt ab. Derzeit werden bereits – so die offiziellen Quellen der orthodoxen Tewahedo-Kirche – über 20.000 äthiopische Binnenflüchtlinge in Pfarreien vor Ort betreut. 

Die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche ist mit 35 bis 40 Millionen Gläubigen die größte aus der Familie der orientalisch-orthodoxen Kirchen.

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