Papst Franziskus ernennt Pizzaballa zum Patriarchen von Jerusalem

Erzbischof Pierbattista Pizzaballa
Erzbischof Pierbattista Pizzaballa
Cristian Gennari/OESSH
Die Konkathedrale vom Allerheiligsten Namen Jesu, Sitz des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem.
Die Konkathedrale vom Allerheiligsten Namen Jesu, Sitz des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem.
Alessandro Custodio via Wikimedia (Gemeinfrei)
Jerusalem
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EWTN / Paul Badde
Portal der Konkathedrale vom Allerheiligsten Namen Jesu in Jerusalem.
Portal der Konkathedrale vom Allerheiligsten Namen Jesu in Jerusalem.
F.Higer / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Papst Franziskus hat Erzbischof Pierbattista Pizzaballa zum neuen Lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt.

Das teilte das Patriarchat am heutigen Samstag auf seiner Webseite mit. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem ist der Sitz der lateinischen Kirche sui iuris des Heiligen Landes. Seit Juni 2016 hatte es keinen Patriarchen mehr: Wie CNA Deutsch berichtete, war Pizzaballa bislang als Apostolischer Administrator bereits vier Jahre in einer ähnlichen Rolle tätig, und zuvor Kustos des Heiligen Landes von 2004 bis 2016. Als Administrator leitete Pizzaballa das Patriarchat zusammen mit Weihbischof Giacinto Marcuzzo, dessen Rücktritt aus Altersgründen im August von Papst Franziskus angeonmmen wurde.

In eine Stellungnahme auf Twitter schrieb Pater Nikodemus Schnabel OSB von der Abtei Dormitio in Jerusalem: 

"Freue mich unglaublich für die Kirche von Jerusalem - und wünsche Mons. Pierbattista Pizzaballa von Herzen viel Kraft und Segen von oben für diese Aufgabe, die wahrlich nicht einfach ist!"

Auch das Patriarchat beglückwünschte den Franziskaner, der Italienisch, Englisch und Hebräisch spricht und seit Jahren im Heiligen Land der Kirche dient, am 24. Oktober in einer Stellungnahme "mit Freude und Dankbarkeit" und im Namen der "Familie des lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Amman, Nazareth und Zypern".

"Die Bischöfe, patriarchalischen Vikare, Priester, Diakone, Seminaristen, Ordensmänner und Ordensfrauen, das Volk Gottes in allen Pfarreien sowie die Mitarbeiter in den diözesanen Einrichtungen (...) wünschen seiner Seligkeit Erfolg bei der Ausübung seiner außergewöhnlichen Verantwortung, insbesondere unter diesen ungewöhnlichen Umständen", so das Patriarchat weiter.

"Möge Seiner Seligkeit gute Gesundheit und göttlicher Segen zuteil werden, um weiterhin unserer Ortskirche zu dienen und gleichzeitig Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zu fördern".

Der 1965 in Bergamo geborene Pizzaballa trat 1984 den Franziskanern bei und wurde 1990 zum Priester geweiht. Am 10. September 2016 wurde er in Bergamo zum Bischof geweiht.

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"30 Jahre lang, die meiste Zeit meines Lebens, habe ich im Heiligen Land gelebt, also bin ich Teil des Heiligen Landes und werde es auch weiterhin sein. Wir müssen also im Gebet vereint bleiben, zuallererst in Freundschaft; wo immer die Vorsehung mich hinführen wird, bringe ich das Heilige Land hin", sagte Pizzaballa in einem vom katholischen Fernsehsender EWTN.TV gesendeten Interview diese Woche – nun steht fest, dass er dort bleiben wird.

Der Franziskaner folgte dem Patriarchen Fouad Twal im Patriarchat von Jerusalem. Dieser war auch von 2008 bis 2016 der Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Im Jahr 2016 stand das Patriarchat vor ernsten finanziellen Schwierigkeiten und einem Bankrott – angesichts einer Verschuldung in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar. "Es waren vier schwierige Jahre", sagte Pizzaballa. "Ich hatte ein sehr klares Mandat: zuerst Ordnung in die Verwaltung zu bringen". 

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