Papst Franziskus spendet 245 Kindern die Erstkommunion in Bulgarien

Papst Franziskus in der Herz-Jesu-Kirche im bulgarischen Rakowski am 6. Mai 2019
Papst Franziskus in der Herz-Jesu-Kirche im bulgarischen Rakowski am 6. Mai 2019
Vatican Media Pool
Papst Franziskus beim Einzug in die Kirche
Papst Franziskus beim Einzug in die Kirche
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Die Herz-Jesu-Kirche in Rakowski (Bulgarien) am 6. Mai 2019
Die Herz-Jesu-Kirche in Rakowski (Bulgarien) am 6. Mai 2019
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Die Herz-Jesu-Kirche in Rakowski (Bulgarien) am 6. Mai 2019
Die Herz-Jesu-Kirche in Rakowski (Bulgarien) am 6. Mai 2019
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In Bulgarien sind nicht einmal ein Prozent der Einwohner katholisch. Aber in der Stadt Rakowski bilden sie eine Mehrheit. Dort hat Papst Franziskus am zweiten Tag seiner Bulgarienreise eine Messe gefeiert – bei der 245 Kindern zum ersten Mal das Sakrament der heiligen Kommunion empfingen.

In der Herz-Jesu-Kirche und auf dem Platz davor drängten sich tausende Gläubige und Neugierige, um die Eucharistiefeier mit dem Papst am 6. Mai mitzuerleben. Er freue sich, bei dieser besonderen Feier der jungen Katholiken dabeisein zu können, sagte Franziskus.

In seiner Predigt erklärte der Pontifex den Kindern das Sakrament der Eucharistie und die Auferstehung Christi.

"Jemand von euch könnte mich fragen: Aber wie können wir Jesus begegnen, der vor so vielen Jahren gelebt hat und dann gestorben ist und ins Grab gelegt wurde?"

Doch die Auferstehung des Messias sei wahr, betonte der Papst. "Gott, sein Vater und unser Vater", habe ihn auferweckt.

"Und jetzt ist Jesus lebendig und er ist hier mit uns, daher können wir ihm heute in der Eucharistie begegnen. Wir sehen ihn nicht mit diesen Augen, sondern wir sehen ihn mit den Augen des Glaubens."

Am Morgen hatte der Papst auch noch eine Unterkunft für Migranten und Flüchtlinge aus dem Nahen Osten besucht.

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Als zweiter Papst der Geschichte besucht Franziskus auf seiner 29. Auslandsreise, die vom 5. bis 7. Mai dauert, Bulgarien - und am kommenden Dienstag auch Nordmazedonien. Der Papst verbringt den größten Teil der Reise in den bulgarischen Städten Sofia und Rakowski, bevor er am 7. Mai in Skopje landet.

In Bulgarien ist die Mehrheit - etwa 65 Prozent - der Bevölkerung bulgarisch-orthodoxen Glaubens, während 10 Prozent der Bevölkerung Muslime sind. Katholisch sind nicht einmal 0,8 Prozent der Bevölkerung.

CNA Deutsch dokumentiert den vollen Wortlaut der offiziellen Übersetzung der Predigt in Rakovski, wie sie der Vatikan zur Verfügung gestellt hat.

Liebe Brüder und Schwestern,
Christus ist auferstanden!

Ich freue mich, die Erstkommunionkinder wie auch ihre Eltern, Verwandten und Freunde zu begrüßen. An euch alle richte ich den schönen Wunsch, den man auch in eurem Land während dieser Osterzeit verwendet: "Christus ist auferstanden." Dieser Gruß ist der Ausdruck der Freude von uns Christen, den Jüngern Jesu; denn er, der aus Liebe das Leben am Kreuz hingegeben hat, um die Sünde zu vernichten, ist auferstanden und hat uns zu Söhnen und Töchtern Gottes des Vaters gemacht. Wir sind froh, weil er heute und immer unter uns lebt und gegenwärtig ist.

Ihr, liebe Jungen und Mädchen, seid aus allen Ecken dieses "Landes der Rosen" hierhergekommen, um an einem wunderbaren Fest teilzunehmen, von dem ich sicher bin, dass ihr es niemals vergessen werdet: eure erste Begegnung mit Jesus im Sakrament der Eucharistie. Jemand von euch könnte mich fragen: Aber wie können wir Jesus begegnen, der vor so vielen Jahren gelebt hat und dann gestorben ist und ins Grab gelegt wurde? Es ist wahr: Jesus hat eine unendlich große Tat der Liebe vollbracht, um die Menschheit aller Zeiten zu retten. Er ist drei Tage lang im Grab geblieben, aber wir wissen – die Apostel und viele andere Zeugen, die ihn lebendig gesehen haben, haben es uns versichert – dass Gott, sein Vater und unser Vater, ihn auferweckt hat. Und jetzt ist Jesus lebendig und er ist hier mit uns, daher können wir ihm heute in der Eucharistie begegnen. Wir sehen ihn nicht mit diesen Augen, sondern wir sehen ihn mit den Augen des Glaubens.

Ich sehe euch hier mit weißen Gewändern bekleidet. Dies ist ein wichtiges und schönes Zeichen. Denn ihr tragt Festkleidung. Die Erstkommunion ist vor allem ein Fest, in dem wir Jesus feiern, der immer an unserer Seite bleiben wollte und sich niemals von uns trennen wird. Ein Fest, das dank unserer Eltern, unserer Großeltern, unserer Familien und Gemeinschaften möglich wurde, die uns geholfen haben, im Glauben zu wachsen.

Um hierher zu kommen, in diese Stadt Rakowski, habt ihr eine weite Strecke zurückgelegt. Eure Priester und Katecheten, die euren Glaubensunterricht betreut haben, haben euch auch auf dem Weg begleitet, der euch heute dazu führt, Jesus zu begegnen und ihn in eurem Herzen zu empfangen. Er hat eines Tages, wie wir im Evangelium von heute gehört haben (vgl. Joh 6,1-15), fünf Brote und zwei Fische wunderbar vermehrt und so den Hunger der Menge gestillt, die ihm gefolgt war und ihm zugehört hatte. Habt ihr bemerkt, wie das Wunder begonnen hat? Mit den Händen eines Kindes, das das brachte, was es hatte: fünf Brote und zwei Fische (vgl. Joh 6,9). Genauso helft ihr heute dabei, das Wunder zu vollbringen, dass wir alle hier anwesenden Erwachsenen an unsere erste Begegnung erinnert werden, die wir mit Jesus in der Eucharistie hatten, und ihm für diesen Tag danken können. Ihr erlaubt uns heute, erneut in festlicher Stimmung zu sein und Jesus zu feiern, der im Brot des Lebens gegenwärtig ist. Denn es gibt Wunder, die nur geschehen können, wenn wir ein Herz wie das eure haben, das fähig ist, zu teilen, zu träumen, zu danken, zu vertrauen und die anderen zu ehren. Zur Erstkommunion zu gehen bedeutet, jeden Tag immer mehr mit Jesus vereint sein zu wollen, in der Freundschaft mit ihm zu wachsen und sich danach zu sehnen, dass die anderen in den Genuss der Freude gelangen, die er uns geben will. Der Herr braucht euch, um das Wunder zu verwirklichen, mit seiner Freude viele von euren Freunden und Familienangehörigen zu erreichen.

Liebe Jungen, liebe Mädchen, ich freue mich, diesen großen Augenblick zusammen mit euch zu begehen und euch zu helfen, Jesus zu begegnen. Ihr erlebt heute wirklich einen Tag im Geist der Freundschaft, der Freude und der Brüderlichkeit und Gemeinschaft unter euch und mit der ganzen Kirche, die, insbesondere in der Eucharistie, die brüderliche Gemeinschaft unter all ihren Gliedern zum Ausdruck bringt. Unser Personalausweis ist dies: Gott ist unser Vater, Jesus ist unser Bruder, die Kirche ist unsere Familie, wir sind Geschwister, unser Gesetz ist die Liebe.

Ich möchte euch ermutigen, immer mit dieser Begeisterung und Freude, die ihr heute habt, zu beten. Und denkt daran, dass dies das Sakrament der ersten Kommunion ist und nicht der letzten, denkt daran, dass Jesus immer auf euch wartet. Deshalb wünsche ich euch, dass heute der Beginn von vielen Kommunionen sei, damit euer Herz immer so wie heute sei, in festlicher Stimmung, erfüllt von Freude und vor allem von Dankbarkeit."

Gelingen meines Besuchs beigetragen haben. 

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