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Die 6 Symptome von Zombie-Katholizismus – und wie sie zu heilen sind

Mediziner bei der Arbeit

Ja, ganz im Ernst: Es gibt eine Art von Zombie, die mitten unter uns lebt. Wer das nicht glaubt, schaut einfach mal bei einer Hochzeit, zu einer Taufe oder an Ostern in die Kirche.

Ich erkenne die Zombie-Katholiken schon aus der Ferne, denn ich war selber mal einer.

Jahrelang ging das so: Wenn ich überhaupt in die Kirche ging, habe ich es eher ertragen, und war vor lauter Stolz mit mir selbst beschäftigt, statt mit dem heiligen Messopfer.

Doch dann sind meine Vorurteile und Scheuklappen wegfallen. Gott sei Dank: Zombie-Katholizismus ist also heilbar!

Wer vermeiden will, selber ein weltlicher "Zombie"-Katholik zu werden, oder andere davor bewahren möchte, sollte diese sechs Anzeichen erkennen. Die Diagnose ist nicht schwer:

1) Der Sitzplatz in der Kirche wird nach dem Motto ausgesucht: Ganz unauffällig möglichst spät kommen, möglichst früh wieder gehen können.

Du parkst Dich in einer der hinteren Reihen an der Seite, am besten mit einer Säule oder Nische in der Nähe. Ich verstehe. Wer will schon sehen, was da vorne gespielt wird? Ich bin mir selber wichtiger. Hat man ja alles schon hundert Mal erlebt. Gähn. 

2) Froh und freiwillig hast Du das letzte Mal im Alter von drei Jahren mitgesungen.

Ok, manchmal schaltet sich der katholische Autopilot ein, und Du ertappst Dich dabei, "Ehre sei Gott in der Höhe" mitzubrummeln. Ich fand es früher immer wieder mal peinlich, wenn jemand laut oder gar begeistert mitgesungen hat. Auch weil es mich beim Tagträumen störte. "Was hat die Frau? Wieso muss die so laut mitsingen?" Mann, das nervt!

3) Du gehst zur Heiligen Kommunion als würdest Du in der Schlange bei der Medikamentenausgabe in der Apotheke stehen.

Von wegen Realpräsenz Christi und Stand der Gnade, das ist doch meine "Wegzehrung", und was sollen die anderen denken, wenn ich mal nicht gehe? Außerdem: Mit der Kommunion ist die Messe endlich bald vorbei. Gebt mir also meine Jesus-Medizin, dann bin ich hier endlich weg.

4) Sobald Du 'raus kannst, bist Du es auch. 

Die freundlich lächelnde Oma, die Dich schon seit Deinen Kindergartentagen grüßt? Die neuen Nachbarn mit den vielen Kindern, die Du so super spiessig findest und offensichtlich auch noch diesen ganzen Quatsch ernst nehmen? Angestrengtes Lächeln reicht dicke. Dann aber los. Der Rest des Tages kann endlich los gehen.

Wenn Dir das alles bekannt vorkommt, sei es bei Dir selber oder Menschen, die Dir wichtig sind, aber meinen, sie sind zu aufgeklärt für christliche Demut statt narzistischer "Freiheit": Keine Sorge. Im Kampf mit dem Inneren Zombie gibt es bewährte, über Jahrhunderte erprobte Mittel und Wege für jeden, der sich ein Herz fasst.

Tipps gegen den inneren "Zombie"

Hier sind ein paar Tipps, die mir geholfen haben, den inneren Zombie zu bezwingen:

(Die Geschichte geht unten weiter)

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1) Bevor Du den nächsten Gottesdienst besuchst, geh beichten

Wenn Du wirklich ehrlich mit Dir selber bist, gibt es ein oder zwei gute Gründe, die Dich von einer echten Nähe zu Gott zurückhalten. Diese Gründe sind Sünden. Nichts wird Deine Sehnsucht nach einem würdigen, echten Empfang des Herrn in der Kommunion wecken wie die Begegnung mit der liebenden Umarmung Gottes in der Beichte, dem Sakrament der Versöhnung, dass jeder Katholik braucht. Seit ich beichten gehe, erlebe ich endlich auch eine echte Begegnung mit Gott in der Messe.

2) Bevor Du die Kirche betrittst, bitte Gott in einem Stoßgebet darum, Dein Herz und Deinen Verstand auf die Messe zu konzentrieren

Der Gottesdienst ist ein heiliges Opfer, in dem Du Gott begegnen darfst. Bitte ihn, den Lärm im Kopf, der Dich ablenkt, zur Ruhe zu bringen. Bitte den Herrn, dass er zur Dir spricht.

3) Schalte alle Geräte während der Messe aus

Nicht einfach auf Flugmodus stellen! Für die Stunde solltest Du Dein Mobilgerät nicht vibrieren spüren, nicht in der Tasche leuchten sehen, sondern abschalten. Denn sonst droht die Zombie-Trance.

4) Sitz näher am Geschehen

Wer das noch nicht ausprobiert hat, mag davor ähnlich zögern wie vor der ersten Beichte. Aber niemand wird Dich auf den Inhalt des Credo abfragen, weil Du weiter vorne sitzt. Man bekommt automatisch viel mehr mit, kann sich darauf einlassen – und, wie ich mittlerweile gelernt habe, gilt das auch für meine Kinder. Da vorne spielt sich "der Himmel auf Erden" ab, beschrieb es der heilige Papst Johannes Paul II. laut Scott Hahns empfehlenswerten Buch "Das Mahl des Lammes". Apropos: Ein gutes Buch über die heilige Messe ist eine mächtige Waffe im Kampf gegen Zombie-Katholizismus.

5) Überleg' Dir, Deine Kommunion für einen Freund oder lieben Menschen aufzuopfern

Wenn Du Dich dem Allerheiligsten Sakrament näherst, erinnere Dich daran, dass Du die Gnaden, die Du im Leib des Herrn empfängst, diesem Menschen widmest – das nennt man Aufopfern. Das kann Dir dabei helfen, das Geschenk, dass Dir Gott in der heiligen Eucharistie schenkt, besser zu verstehen und einzuschätzen – und warum wir es in tiefster Andacht, Ehrfurcht und Dankbarkeit feiern sollten.

Der wichtigste Tipp ist jedoch: Weitermachen! Katholiken dürfen mit und durch die Sakramente immer wieder neu anfangen. Und wer Gott nur ein kleines Stück Anstrengung schenkt, wird unendlich viel von Ihm erhalten.

Aus dem Zombie-Katholiken wird so eine neue Kreatur – ein Geschöpf im Herrn! Das weiß ich als ehemaliger Zombie-Katholik aus eigener Erfahrung. 

Veröffentlicht exklusiv für CNA in deutscher Sprache mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von www.ChurchPOP.com - Wiederveröffentlichung oder andere Nutzung nur mit schriftlicher Genehmigung vorab. 

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Hinweis: Meinungsbeiträge spiegeln die Meinung des Autors wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch. Erstveröffentlichung 25.10.2017

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