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Wie die Bemühungen um ein Trappistenkloster in der neuen Welt ihren Anfang nahmen

Das Kloster La Valsainte, Ausgangspunkt für die Anfänge des trappistischen Lebens in Nordamerika

Die Trappistenabtei vom heiligen Josef in Spencer im US-Bundesstaat Massachusetts im Nordosten des Landes wurde zwar erst im Jahr 1950 gegründet, doch die Wurzeln dieses Klosters wurden bereits 125 Jahre zuvor auf dem amerikanischen Kontinent grundgelegt.

Zwar werden die Trappisten offiziell als „Zisterzienser von der strengeren Observanz“ (OCSO) bezeichnet, aber die Benennung als Trappisten ist doch zulässig. Dieser Name geht zurück auf das Kloster La Trappe in der Normandie in Frankreich, wo Abt Armand de Rancé (1626–1700) mit einer Reform des Mönchslebens begann.

Dennoch ist festzustellen, dass es innerhalb des Ordens der Zisterzienser zu allen Zeiten mutige und entschlossene Mönche gab, die den erschlaffenden Orden erneuern wollten. Es entstanden sogar neue Kongregationen, die sich vom alten Stamm von Cîteaux loslösten oder von ihm getrennt wurden.

Im Jahr 1663 erhielten vielerorts vorhandene Bestrebungen, dem Zisterzienserorden wieder eine strengere Richtung zu geben, mit dem Abt von La Trappe einen neuen, wichtigen Impuls, denn de Rancé führte in seiner Abtei die „strikte Observanz“ ein und fügte noch weitere strenge Praktiken hinzu. Die durch ihn in La Trappe begonnene Reform, welche die Strenge und den Eifer des ursprünglichen Cîteaux wiederbelebte, wurde trotz aller auftretenden Probleme bis zur Französischen Revolution aufrechterhalten. Zu diesem Zeitpunkt gab es 70 Mönche in La Trappe, mit einem zahlreichen und eifrigen Noviziat.

Als am 4. Dezember 1790 per Dekret der Nationalversammlung die Trappistenklöster in Frankreich aufgelöst und die Mönche vertrieben wurden, machte sich Dom Augustin de Lestrange, der Novizenmeister von La Trappe, ausgestattet mit der Erlaubnis seiner Vorgesetzen, zusammen mit 24 Mönchen auf den Weg in die Schweiz. Die Regierung von Freiburg bestätigte deren Niederlassung in der verlassenen Kartause Valsainte.

Am 31. Juli 1794 genehmigte Papst Pius VI. die Errichtung von Valsainte als Abtei. Dom Augustin wurde am 27. November zum Abt gewählt. Dadurch erlangte das Kloster den Rang der Mutterabtei der Trappisten. Obwohl die Regel des heiligen Benedikt in ihrer ganzen Strenge eingehalten und zeitweise sogar noch übertroffen wurde, strömten viele Postulanten dorthin. Darum sandte der Abt von Valsainte mehrere Gründungsgruppen nach Spanien, Belgien und Italien.

Im Jahr 1796 fielen französischen Truppen in die Schweiz ein. Abt Augustin musste flüchten und begab sich mit seinen Ordensleuten (Mönche und Nonnen) auf eine zweijährige Wanderschaft durch Europa. Im Jahr 1800 konnte er wieder nach Frankreich zurückkehren und zwei Jahre danach auch in den Besitz von Valsainte gelangen.

Bereits 1793 entsandte der Abt von Valsainte einen Teil seiner Ordensleute nach Kanada. Aber schon in Amsterdam wurde diese Gruppe aufgrund politischer Unruhen gehindert auszureisen. In zwei Gruppen aufgeteilt gingen sie nach Westmalle in Belgien bzw. nach Lulworth in der englischen Grafschaft Dorset.

Dom Augustin hatte das Vorhaben einer amerikanischen Gründung nicht aufgegeben. Immer ging es ihm zuerst darum, das klösterliche Leben der Trappisten angesichts der in Europa vorhandenen Feindseligkeit zu bewahren.

Im Jahr 1803 beauftragte er Pater Urban Guillet mit der Umsetzung dieser Absicht. Pater Urban, der selbst in La Trappe unter Lestrange Novize gewesen war und zur Kolonie gehörte, die nach Valsainte ging, war eine wichtige Stütze seines Oberen. Er schickte ihn schon in der Anfangszeit von Valsainte zur Erkundung von geeigneten Möglichkeiten für ein Trappistenkloster nach Ungarn. Später wird man ihn auch in Darfeld (Westfalen) finden.

Pater Urban sammelte 24 Ordensleute um sich (darunter auch Mitglieder eines von Dom Augustin gegründeten „Dritten Ordens“) und segelte am 24. Mai 1803 von Amsterdam aus über den atlantischen Ozean. Die Erlebnisse und Bemühungen von Pater Urban und seinen Mönchen in Amerika um ein Trappistenkloster, die in Feuersbrünsten, Missernten und schweren Epidemien endeten, sind gut bezeugt (Vie Du R. P. Dom Urbain Guillet, Fondateur De La Trappe De Bellefontaine, 1899). Doch soll die Geschichte dieser Pioniere hier nicht weiter ausgeführt werden.

In der Zwischenzeit traf Dom Augustin de Lestrange, der von Napoleon verfolgt wurde und für dessen Tod sogar ein Kopfgeld ausgesetzt war, im Dezember 1813 in New York ein. Er übernahm ein Gebäude der Jesuiten (an dieser Stelle befindet sich heute die St. Patrick’s Cathedral) und gründete zusammen mit Pater Urban und Pater Vinzenz von Paul eine kleine Gemeinschaft, die auf Außenstehende einen guten Einfluss ausübte. Sie kümmerten sich z. B. um Waisen und Konvertiten. Doch auch hier scheiterte der Versuch einer Klostergründung.

Nach dem Sturz Napoleons im Jahr 1815 kehrte Lestrange nach La Trappe zurück, um den Trappistenorden in Frankreich wiederherzustellen. Pater Urban, der auch – nach elf Jahren Kampf an verschiedenen Orten der USA – vorübergehend aus Nordamerika zurückgekehrt war, erwarb 1816 im Auftrag von Dom Augustin die Reste des Klosters Bellefontaine in Frankreich.

Bei der Rückreise der Trappisten nach Frankreich blieb im Mai 1815 ein Mönch – Pater Vinzenz von Paul Merle (1768–1853) – in Halifax im kanadischen Nova Scotia zurück. Pater Vinzenz von Paul, der mit praktischen Fähigkeiten ausgestattet war und einen heiligmäßigen Lebenswandel führte, arbeitete zunächst acht Jahre lang für die Bekehrung der Ungläubigen. Diese Aufgabe bekam er von Bischof Lartigue von Québec auferlegt, der ihn auch um eine Klostergründung bat. Seine Entschlossenheit, ein dauerhaftes Trappistenkloster zu errichten, schien in Reichweite.

Dies ist der erste Teil einer dreiteiligen Serie innerhalb der Reihe über Trappistenklöster in den Vereinigten Staaten. Die folgenden Teile erscheinen an den nächsten beiden Samstagen bei CNA Deutsch.

 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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