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Die "weibliche Hälfte" der Migration: Anliegen und Herausforderungen

Hiba Qasas
Schwester Mary Rose-Claret Ogbuehi
Gründete ein Magazin für Migrantinnen: Mirela Sula.
Pater Obiora Francis Ike
Patrick Taran
Eine junge Frau küsst die Hand von Papst Franziskus.

244 Millionen Migranten gibt es weltweit, etwa die Hälfte davon Frauen: Am 21 Juli unterstrich eine Expertenrunde bei den Vereinten Nationen in Genf die besonderen Bedürfnisse von Migrantinnen und die Bedeutung des Schutzes ihrer Arbeits- und Menschenrechte.

"Wir glauben, dass die volle und gleichberechtigte Beteiligung von Migrantinnen wichtig ist und entscheidend dazu beiträgt, dass sinnvolle Lösungen für die besonderen Bedürfnisse von Migrantinnen miteinbezogen werden", sagte Hiba Qasas, UN-Frauenexpertin.

Mirela Sula aus Albanien wanderte 2012 nach Großbritannien aus. Heute ist sie die Herausgeberin eines Magazins für Migrantinnen.

"Ausgewanderte Frauen wie ich werden mit vielen Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert, wenn sie in das neue Land kommen. Wir beherrschen die Sprache nicht. Wir vermissen unsere Heimat. Familie und soziale Unterstützung fehlen uns – und wir haben nicht das Selbstvertrauen, Hilfe zu suchen, wenn wir sie brauchen."

"Ich denke, das wichtigste Phänomen des 20. Jahrhunderts, oder vielleicht der letzten Hälfte des Jahrhunderts, ist die Sorge um die Rechte der Frau. Die Kirche ist an diesem Prozess auch beteiligt", sagte Erzbischof Ivan Jurkovic, Ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf.

Migrationsexperte Patrick Taran sagte bei der UN-Veranstaltung, dass die Herausforderung für Migrantinnen gross sei, weil gerade Frauen gefragt seien, "weil sie für sogenannte Frauenjobs als geeignet angesehen werden – Jobs, die eher in ungeregelten Bereichen zu finden sind , die relativ erniedrigend und schwer, jedoch sehr schlecht bezahlt sind."

Schwester Mary Rose-Claret Ogbuehi, Schwestern des Unbefleckten Herzens Mariens, Nigeria, die derzeit an der Universität Bonn studiert, kam eigens nach Genf gereist:

"Ich finde diese Konferenz sehr gut, sie öffnet einem gewissermassen die Augen und motiviert sicher dazu, Frauen überall auf der der Welt vor Diskriminierung zu schützen."

"Die Rechte der Frauen werden nicht in jedem Land respektiert – in manchen mehr, in manchen weniger. Was bleibt ist die Tatsache, dass das Evangelium des Lebens nun die Welt der Frauen erreichen muss, um sichtbar zu machen, dass die Würde des Menschen vom Geschlecht unabhängig ist", sagte Pater Obiora Francis Ike, Geschäftsführer von "Globethics", Genf, der auch die Veranstaltung besuchte. 

Die Vereinigten Staaten stellen weltweit den größten Anteil an humanitärer Hilfe für Flüchtlinge und Migranten zur Verfügung.

Catherine Wiesner, stellvertretende Ministerialrätin der U.S. Behörde für  Bevölkerung, Flüchtlinge und Migration: "Und wenn meine Kollegen und ich dann die von uns finanzierten Programme besuchen, treffen wir auf Menschen mit den gleichen Träumen, die Generationen von Einwanderern in unser eigenes Land geführt haben. Menschen, die mit nichts als den Kleidern an ihrem Leib hierhergekommen sind und neu angefangen haben."

In Deutschland, mit über 6 Millionen Migranten das Land mit den meisten Zuwanderern in Europa – noch vor Frankreich (5,5 Millionen) –, wird die Migration von vielen Bürgern als wichtigstes Problem der Europäischen Union angesehen. Laut einer EU-Studie vom letzten Jahr sind 61 Prozent gegen die Zuwanderung von außerhalb der EU. Noch höher als in Deutschland war zumindest dieser Studie zufolge die Ablehnung etwa in Italien (75 Prozent), Lettland (79) oder in der Slowakei (74), geringer in Schweden (25), Großbritannien (57) und Frankreich (58).

Andere Studien – auch wenn deren Zahlen zum Teil abweichen – zeichnen ein ähnliches Bild; in praktisch allen Ländern sinke zudem die Akzeptanz der Massenmigration, und auch beim "Brexit", dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU, hatte Migrationspolitik eine wichtige Rolle gespielt.

Bei seinem Besuch im Aufnahmelager in Lesbos in Griechenland mahnte Papst Franziskus die Welt zu einer "gemeinsamen Menschlichkeit".

"Wir dürfen jedoch nie vergessen, dass Migranten vielmehr als einfach eine statistische Zahl, zunächst einmal Personen sind, ein Gesicht, einen Namen und ihre eigenen Geschichte haben". 

Dieser Bericht wurde von unserem Genfer UN-Korrespondenten Christian Peschken, Pax Press Agency, verfasst. Der Bericht wird auch bei EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen sein im Rahmen des Magazins "Vatikano".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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