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Warum die Missionarinnen der Nächstenliebe ihre Waisenhäuser in Indien schließen

Ein Waisenhaus der Ordensschwestern

Die von den Dienerinnen der Nächstenliebe geleiteten Waisenhäuser in Indien haben beschlossen, ihre Türen zu schließen. Die Ordensschwestern gaben an, dass dies aufgrund der neuen Adoptionspolitik geschehe, die ihren religiösen Prinzipien widerspräche.

Die Entscheidung wurde durch Schwester Amala bekannt gegeben, die ihren Dienst in einem sogenannten Nirmala Shishu Bhavan, einem Waisenhaus in Neu-Delhi leistet, welches die von Mutter Teresa von Kalkutta gegründete Kongregation leitet. „Die neuen Regelungen verletzen unser Gewissen. Sicherlich sind sie nichts für religiöse Menschen wie uns“ sagte sie gegenüber NPR.

Die neue, vom „Ministerium für die Entwicklung von Frauen und Kinder" erstellte Vorschrift erlaubt alleinstehenden, geschiedenen und getrennt lebenden Personen den Adoptionsdienst der Missionarinnen der Nächstenliebe in Anspruch zu nehmen, zu dessen Vorschriften es jedoch gehört, die Kinder nur an verheiratete Paare, bestehend aus einem Mann und einer Frau, in Adoption zu geben.

„Unsere Regeln erlauben nur verheirateten Paaren, ein Kind zu adoptieren“ erklärte Schwester Amala. Sie fügte an, dass die Dienerinnen um das ethische Heranwachsen der Kinder besorgt seien, die von Alleinstehenden adoptiert werden anstatt von einem Vater und eine Mutter.

Gemäß dem neuen Gesetz können sich die etwaigen Eltern online bei der Central Adoption Resource Authority (CARA) anmelden, die den Alleinstehenden, Getrennten oder Geschiedenen erlaubt, an den registrierten Adoptionsdiensten des gesamten Landes teilzunehmen.

Angesichts dieser Tatsache hatten sich die Ordensfrauen entschieden, die Zugehörigkeit zur CARA beenden zu wollen, da die neuen Richtlinien dem Naturrecht widersprechen. Nach aktuellem Stand haben mehr als zwölf Waisenhäuser der Dienerinnen der Nächstenliebe in den letzten Monaten ihren Adoptionsdienst eingestellt.

„Hier geht es nicht um einen religiösen Grundsatz, sondern um einen menschlichen“, so Schwester Amala laut dem „Catholic Herald". „Die Kinder brauchen beide Elternteile, einen Mann und eine Frau. Das ist etwas Natürliches“.

Die Ordensfrauen lehnen ebenso ab, dass die angehenden Eltern entsprechend den neuen Normen die „Option“ haben, unter sechs Kindern aus dem Waisenhaus auszuwählen. „Den Eltern wird keine Wahl zugestanden, auch dann nicht, wenn das Kind eine Behinderung hätte. Wir können den Eltern nicht anbieten, unter sechs Kindern zu wählen“ erklärte sie gegenüber dem „Indian Express".

„Wenn eine Frau ein Kind auf die Welt bringt, lässt man sie dann auswählen? Sie empfängt das Geschenk, das Gott ihr gibt“ erläuterte die Schwester und fügte hinzu, dass dies bei den Adoptiveltern nicht anders sein dürfe.

Die Schwestern der Nächstenliebe werden ihre Arbeit zugunsten der Armen und Verlassenen in Indien weiterführen. NPR berichtete, dass die Ordensfrauen sich statt der Bereitstellung von Adoptionsdiensten den besonders bedürftigen, verwaisten Kindern des Landes widmen werden.

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