Würzburg, 11 August, 2022 / 12:18 AM
CDU-Mitglieder wollen beim Parteitag am 9. und 10. Dezember in Hannover einen katholischen Arbeitskreis auf Bundesebene einrichten. Ein evangelischer Arbeitskreis besteht bereits seit 1952.
Die Vorsitzende des katholisches Arbeitskreises der CDU Thüringen, Claudia Heber, erklärte in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" am Mittwoch, Katholiken seien in der CDU "durchaus nicht mehr in der dominierenden Mehrheit. Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern ist dies festzustellen. Dort gibt es weniger als 20 Prozent Katholiken in der Partei."
Vor diesem Hintergrund brauche es einen "bundesweiten Zusammenschluss, weil es durchaus Themen gibt, die aus katholischer Sicht betrachtet, diskutiert und in die Partei eingebracht werden müssen".
Es sei "unverständlich, dass die katholische Sicht und das, was aus katholischer Sicht das Christsein ausmacht, weiterhin keine institutionalisierte Berücksichtigung findet", sagte die Politikerin. Ausdrücklich verwies sie auf "die katholische Soziallehre, der wir uns verpflichtet fühlen, wie auch das Thema Lebensschutz".
Die Diskussion um das "C" im Parteinamen – "Christlich Demokratische Union" – sei inzwischen "abgeräumt", zeigte sich Heber überzeugt: "Mit der Grundwertecharta der CDU, die auf dem kommenden Parteitag verabschiedet werden soll, ist unsere Verbundenheit mit den christlichen Werten klargestellt."
Friedrich Merz ist Katholik
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz ist selbst Katholik. In einem Interview mit der Zeitschrift "Bunte" kritisierte er die vatikanischen Wortmeldungen zum deutschen "Synodalen Weg". Dort wird etwa über massive Änderungen der katholischen Sexualmoral, auch zum Thema Homosexualität, diskutiert.
Merz selbst hatte bereits im Dezember 2021 – damals war er bereits designierter CDU-Vorsitzender – die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare unterstützt: "Manche homosexuelle Paare sind vermutlich bessere Eltern als manche heterosexuellen."
"Früher habe er das 'kritisch gesehen', doch seither habe er Beiträge und Studien aus der Kinderpsychologie gelesen, 'die besagen, dass die Zuwendung, die Kinder brauchen, nicht davon abhängt, ob die Eltern homosexuell oder heterosexuell sind'", berichtete die "Welt". "Merz kommentierte seinen Meinungswandel mit den Worten: 'Konservativ sein heißt eben auch, immer offen zu sein für gute Argumente.'"
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