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CDU-Politiker Lammert beklagt Widerstand gegen "Veränderungsbedarf" in der Kirche

Norbert Lammert im Jahr 2014

Der langjährige Bundestagspräsident und jetzige Vorsitzende der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Lammert, hat erklärt, der "schiere Übermut, sich einem unvermeidlichen Veränderungsbedarf mit häufig wenig überzeugenden Argumenten in den Weg zu stellen", rege ihn mit Blick auf die Kirche am meisten auf.

"Und an der katholischen Kirche in Deutschland ärgert mich regelmässig, dass zwar die Bischofskonferenz keine allgemein verbindlichen Beschlüsse für alle Bistümer treffen kann, aber das, was manche Bischöfe selbst in Interviews als notwendige Veränderungen formulieren, sie in der eigenen Diözese oft nicht umsetzen", ergänzte Lammert im Gespräch mit kath.ch am Freitag.

Außerdem stellte Lammert klar: "Die Aussage, dass die Kirche kein Parlament sei, ist richtig." Es könne "die Willensbildung und die Verbindlichkeit von Orientierungen nicht in gleicher Weise von allgemeinen Mehrheitsentscheidungen abhängig gemacht werden", wie es "für politische Entscheidungen selbstverständlich" sei. Andererseits dürfe es nicht so sein, "dass innerhalb einer Religionsgemeinschaft, die als Kirche verfasst ist, eine breite Partizipation von Kirchenmitgliedern gar nicht möglich sei".

Die sinkende Anzahl von Katholiken könnte Lammert zufolge Konsequenzen für verschiedene Themenkomplexe haben, darunter die Kirchensteuer: "Der deutsche Staat treibt Kirchensteuern ein – als bezahlte Dienstleistung für die Kirchen. Es macht einen Unterschied, ob die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger diesen Kirchen angehört oder nicht." Früher oder später werde es "auch um den obligatorischen Religionsunterricht an den Schulen" gehen.

Im Jahr 2011 hatte Lammert, der selbst katholisch ist, mit einer eigenwilligen Übersetzung des Gebets Vaterunser für Aufsehen gesorgt:

Unser Vater im Himmel!
Groß ist dein Name und heilig.
Dein Reich kommt,
Wenn dein Wille geschieht,
Auch auf Erden.
Gib uns das, was wir brauchen.
Vergib uns, wenn wir Böses tun und Gutes unterlassen.
So wie auch wir denen verzeihen wollen,
Die an uns schuldig geworden sind.
Und mach uns frei, wenn es Zeit ist,
Von den Übeln dieser Welt.

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