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Franziskus an die georgische orthodoxe Kirche: Gottes Liebe vereint uns

Papst Franziskus bei seiner Begegnung mit dem Oberhaupt der georgischen orthodoxen Kirche, Patriarch Ilia II.

Durch Gottes Liebe und unsere Einheit in Christus: Dadurch können wir Konflikte und Meinungsverschiedenheiten überwinden, und dadurch können wir das Evangelium verbreiten – was wiederum geistliche wie künstlerische Früchte trägt. Das sagte Papst Franziskus am heutigen Freitag in Georgien.

"Wahrhaftig, die Liebe des Herrn beflügelt uns, denn sie ermöglicht uns, uns über die Missverständnisse der Vergangenheit zu erheben, über die Selbstsüchtigkeit der Gegenwart und die Ängste der Zukunft", sagte der Papst in einem Treffen mit dem Kopf der georgischen orthodoxen Kirche. 

Einheit zwischen der georgischen orthodoxen und der katholischen Kirche, vereint im festen Glauben an Christus, sei notwendig, damit "das Evangelium Frucht tragen möge in unserer heutigen Zeit", so wie auch die Heiligen "das Evangelium for alles andere gestellt haben", sagte Franziskus. 

Der Papst begegnete dem Patriarchen der autokephalen orthodoxen Apostelkirche, Ilia II in der georgischen Hauptstadt. Tiflis ist die erste Station der dreitägigen Reise des Papstes in den Kaukasus, die vom 30. September bis 2. Oktober dauert. Nach Georgien wird der Heilige Vater auch Aserbaidschan besuchen. Bereits im Juni hatte Franziskus Armenien besucht. 

In seiner Rede betonte der Papst dass Liebe der Pfad sei, um alle Meinungsverschiedenheiten und Konflikte zu überwinden. Der "wahre Feind", so Franziskus, seine nicht andere Menschen, sondern der böse Geist in uns selber.

"Es ist als würde der große Dichter dieses Landes, Schota Rustaweli, zu uns spricht mit einigen seiner berühmten Worte", fuhr der Papst fort und zitierte aus dem Epos "Der Recke im Tigerfell", in dem der Poet daran erinnert, wie die Apostel selber über die Liebe geschrieben haben. 

Selbst unter schwierigsten Bedinungen habe das georgische Volk der Liebe Gottes unter Darbringung künstlerischer Höchstleistungen ihre Achtung gezollt. 

Er appellierte an eine Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Kirchen und drückte seinen Wunsch nach mehr Frieden und Versöhnung in der von Konflikten belasteten Kaukasus-Region aus.

Die georgische orthodoxe ist eine von 14 autokephalen Kirchen und war eine von vier Kirchen, die auch nicht am pan-orthodoxen Konzil im Juni teilnahmen. 

Die Kirche, die in Georgien Verfassungsrang genießt, schloss sich auch nicht einem Ökumenischen Dokument an, das nach dem Treffen der Internationalen Kommission für Theologischen Dialog verabschiedet worden war. 

Papst Franziskus betonte die Freude der Georgier am Feste feiern und sagte, diese Freude habe ihre Wurzeln im Glauben. Freundschaft habe hier ihren besonderen Platz.

"Ich möchte ein echter Freund dieses Landes und seines geliebten Volkes sein, die nicht das Gute vergessen, dass ihnen widerfahren ist und deren einmalige Gastfreundschaft aufs engste verknüoft ist mit einer Art zu leben, die voll echter Hoffnung ist, selbst wenn es keinen Mangel an Schwierigkeiten gibt", sagte der Papst. 

Nach seiner Begegnung mit Ilia II. traf sich Papst Franziskus mit den assyrischen und chaldäischen katholischen Gemeinden Georgiens in der Pfarrei der Chaldäer, St. Simon Bar Sabbae. Dort betete der Papst unter anderem auch für die verfolgten Christen, die missbrauchten, und für Flüchtlinge sowie alle, die von Krieg verletzt worden sind. Besonders für Irak und Syrien betete der Papst, dass die Zerstörung dort ein Ende nehme.

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