Vatikanstadt, 16 November, 2022 / 11:30 AM
Über die Trostlosigkeit hat Papst Franziskus am Mittwoch bei der Generalaudienz gesprochen und damit die Katechesenreihe über die geistliche Unterscheidung fortgesetzt. Tatsächlich könne auch die Trostlosigkeit eine Gelegenheit sein, im geistlichen Leben zu wachsen, betonte der Pontifex.
Ohne „ein wenig Unzufriedenheit, eine gesunde Traurigkeit, eine gesunde Fähigkeit, in der Einsamkeit zu verweilen, bei sich selbst zu bleiben, ohne zu fliehen“, laufe man Gefahr, „immer an der Oberfläche der Dinge zu bleiben und nie mit dem Zentrum unserer Existenz in Kontakt zu kommen“, erläuterte Franziskus. Die Trostlosigkeit bewirke demgegenüber „ein ‚Aufwachen der Seele‘, sie hält uns wach, sie fördert Wachsamkeit und Demut und schützt uns vor dem Wind der Fantasie.“
„Für viele Heilige war die Unruhe ein entscheidender Anstoß, ihr Leben umzukrempeln“, rief der Bischof von Rom in Erinnerung und erwähnte Heilige wie Augustinus, Edith Stein, Joseph Benedikt Cottolengo und Charles de Foucauld.
„Die Trostlosigkeit ist auch eine Einladung zur Unentgeltlichkeit, dazu, nicht immer und ausschließlich im Hinblick auf emotionale Befriedigung zu handeln“, so der Papst. „Die Verlassenheit bietet uns die Möglichkeit, zu wachsen, eine reifere und schönere Beziehung zum Herrn und zu unseren Lieben aufzubauen, eine Beziehung, die sich nicht auf einen bloßen Austausch von Geben und Nehmen beschränkt.“
Dann erklärte das Oberhaupt der katholischen Kirche, das geistliche Leben sei keine Technik und kein „Programm für inneres Wohlbefinden“, sondern eine „Beziehung mit dem Lebendigen, der sich nicht auf unsere Kategorien reduzieren lässt“.
Vor diesem Hintergrund sei die Trostlosigkeit „die klarste Antwort auf den Einwand, dass die Gotteserfahrung eine Form der Suggestion ist, eine einfache Projektion unserer Wünsche. In diesem Fall wären wir immer diejenigen, die sie planen, und wir wären immer glücklich und zufrieden, wie eine Schallplatte, die die gleiche Musik wiederholt.“
Der Papst rief die Gläubigen auf, sich bei Schwierigkeiten nicht entmutigen zu lassen, sondern sich „der Prüfung mit Entschlossenheit“ zu stellen, „mit Hilfe der Gnade Gottes, die niemals fehlt“: „Und wenn wir in uns eine eindringliche Stimme hören, die uns vom Gebet abbringen will, dann lasst uns lernen, sie als die Stimme des Versuchers zu entlarven; und lasst uns nicht beeinflussen, sondern tut einfach das Gegenteil von dem, was sie uns sagt!“
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