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Erzbischof Gänswein berichtet über die letzten Tage von Papst Benedikt XVI.

Erzbischof Georg Gänswein vor den sterblichen Überresten von Papst Benedikt XVI., 2. Januar 2023

Erzbischof Georg Gänswein hat im Gespräch mit Vatican News die letzten Tage von Papst Benedikt XVI. beschrieben. Nach wenigen Tagen eines stark verschlechterten Gesundheitszustands starb der emeritierte Papst am 31. Dezember 2022 um 9:34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten.

Am Dienstag in der Weihnachtsoktav war Gänswein, lange Jahre der Privatsekretär von Kardinal Joseph Ratzinger und später Papst Benedikt XVI., noch nach Deutschland gereist, um seine Familie zu besuchen. Da es Benedikt XVI. in der Nacht nicht gut gegangen war, flog Gänswein schon am nächsten Morgen zurück und war mittags wieder beim emeritierten Papst.

„Ich bin sofort natürlich an sein Bett getreten und dann bin ich richtig erschrocken, weil er ganz schwer geatmet hat“, sagte Gänswein. „Offensichtlich gab es da Schwierigkeiten mit der Lunge, mit den Bronchien. Er wurde medizinisch betreut und der Tag über war nicht einfach. Das war auch der Tag, an dem Papst Franziskus am Ende der Audienz zum Gebet aufgerufen hat. Er kam dann ja, ich war noch gar nicht da, aber Franziskus kam dann nach der Generalaudienz sofort hoch und hat gebetet und ihn auch gesegnet.“

Am Donnerstag sei es ihm zunächst wieder besser gegangen, aber später habe sich sein Zustand wieder verschlechtert. Gänswein spendete ihm dann das Sakrament der Krankensalbung und feierte im Zimmer von Benedikt XVI. die Messe: „Ich habe ihm nachher die heilige Kommunion mit einem kleinen Löffel sub specie sanguinis gereicht, also das Blut Christi, ganz wenig, weil er schon zwei Tage nichts mehr essen konnte. Und das hat er alles noch realisiert.“

Wie zuvor von verschiedenen Medien berichtet, waren die letzten Worte von Papst Benedikt in der Nacht von Freitag auf Samstag: „Herr, ich liebe dich.“

„Ja, und dann kam dann der 31., und da war es dann so, dass man sagen kann, dass er innerhalb von drei Stunden einen freien Fall erlitt“, so Gänswein. „Die Agonie hat Gott sei Dank nicht so lange gedauert, das war wohl eine gute Dreiviertelstunde. Der Arzt sagte, das kann man nicht hundertprozentig genau sagen. Man hat nur gesehen und ich habe es so empfunden, dass er auf der Zielgeraden war. Ja, und dann ist er um 9:34 Uhr gestorben.“

Gefragt, was er am meisten vermissen werde, sagte Gänswein nach einer kurzen Pause: „Natürlich seine Person, seine Liebenswürdigkeit, seinen festen Glauben, seine Klarheit, seinen Mut und seine Fähigkeit, für den Glauben auch zu leiden. Man sagt via crucis, das ist ja auch nicht nur ein schönes Wort für die Kunstgeschichte, sondern das ist ein Wort aus der tiefen Schatzkiste der Spiritualität des Glaubens.“

„Aber es wird auch bleiben, dieses unvergessliche Wort gioia, also Freude, dass der Glauben eben Freude schenkt“, betonte Gänswein. „Also auch nach Johannes eben: Ich bin gekommen, damit ihr die Freude in Fülle habt.“

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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