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Fratel Biagio Conte, der Heilige von Palermo, ist tot

Fratel Biagio

Fratel Biagio, der Heilige von Palermo, ist am 12. Januar 2023 im Alter von 59 Jahren in der sizilianischen Hauptstadt gestorben. Als sich kurz vor Weihnachten sein Gesundheitszustand angesichts seiner Krebserkrankung verschlechtert und die Ärzte die Behandlung eingestellt hatten, eilten nicht nur Gläubige und Atheisten, Männer und Frauen der Kirche an sein Krankenlager. Am 30. Dezember bekam der sterbende Bruder auch Besuch vom Erzbischof von Palermo, Corrado Lorefice, sowie dessen Vorgänger, Kardinal Paolo Romeo.

Der Gründer der „Missione di Speranza e Carità“ wurde in einem der drei Missionshäuser in Palermo aufgebahrt, wo ihm unter der Aufsicht von Polizei und Zivilschutz unzählige Menschen die letzte Ehre erweisen. Am Montagabend wir sein Leichnam in einer Prozession zu Fuß zur Kathedrale von Palermo überführt, wo bis Mitternacht eine Gebetswache stattfindet. Erzbischof Lorefice wird am Dienstag um 10:30 Uhr das Requiem zelebrieren. Danach wird Fratel Biagio Conte auf dem Friedhof beerdigt.

Biagio Conte wurde am 16. September 1963 als Sohn einer wohlhabenden Bauunternehmer-Familie in Palermo geboren. Er führte zunächst ein Leben wie alle anderen jungen Menschen der Stadt. Doch das weltliche Leben machte ihm keine Freude, sein Herz war müde. Er spürte, dass er alles verlassen müsse. Am 5. Mai 1990 ging er im Alter von 26 Jahren mit der Absicht aus seinem Elternhaus, nie wieder nach Palermo zurückzukehren. Er begann nach der Wahrheit, der wahren Freiheit und dem wahren Frieden zu suchen.

Er verschenkte alles, was er besaß, und nur mit den Kleidern auf dem Rücken ließ er die Stadt hinter sich und flüchtete in die Natur. Wie ein Einsiedler lebte er in den Wäldern und Bergen Siziliens und ernährte sich von Beeren und Kräutern. Eines Tages wäre er in den Bergen unter dem Schnee beinahe erfroren, wurde aber von Hirten gerettet und in eine Einsiedelei gebracht, wo es eine Gemeinschaft von Brüdern gibt, die nach der ursprünglichen Regel des heiligen Franziskus leben.

Biagio Conte entschließt sich, zu Fuß nach Assisi zu reisen. Vor dem Grab des heiligen Franziskus entschied er sich, in jene Stadt zurückzukehren, in die er eigentlich nicht zurückkehren wollte. Doch er erkannte, dass Jesus es so wollte. In den Straßen von Palermo sollte eine neue Mission geboren werden, in der er sich um Bettler und Obdachlose kümmern konnte.

Der „heilige Franziskus unserer Tage“, Biagio Conte, der oft streng fastete, in Höhlen lebte und zu Fuß lange als Pilger unterwegs war, litt oft unter gesundheitlichen Problemen. Mehrere Jahre musste er im Rollstuhl verbringen und litt unter großen Schmerzen. Nach einer Pilgerfahrt nach Lourdes und dem obligatorischen Bad im Heilwasser von Lourdes wurde er wieder gesund.

In der Mission des Laienmönchs und -missionars Fratel Biagio wird heute medizinische, juristische und soziale Hilfe geleistet. Allen Hilfesuchenden und Mittellosen wird Unterstützung gewährt, darunter hunderten Familien in den ärmsten Vierteln von Palermo. Doch alles steht unter dem Gesetz Gottes.

Darum sagt der heiligmäßige Bruder: „Der gute Gott sagt: ‚Hilf, korrigiere und tadele die Irrenden, und so wird ihre Bekehrung durch dich möglich sein, aber wenn du dem Sünder nicht sagst, dass er sündigt, wirst du dich selbst belasten mit der Sünde anderer.‘“

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