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Papst Franziskus: Hoffnung wird in „schwarzen Löchern“ enttäuschter Erwartungen geboren

Papst Franziskus am 5. April 2023

Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen auf die bevorstehenden Kartage vorausgeblickt, während denen des Leidens und Sterbens Jesu Christi gedacht wird. Die Hoffnung „wird in den schwarzen Löchern unserer enttäuschten Erwartungen geboren und wiedergeboren“, betonte der Pontifex in diesem Zusammenhang, „und die Hoffnung enttäuscht nie, im Gegenteil“.

„Schauen wir also heute auf den Baum des Kreuzes, damit in uns Hoffnung aufkeimt, damit wir geheilt werden von der Traurigkeit, die uns krank macht, von der Bitterkeit, mit der wir die Kirche und die Welt beschmutzen“, lud der Papst die Gläubigen ein.

Zunächst beschäftigte er sich mit dem Aspekt des entkleideten Christus am Kreuz. „So überwindet Gott unsere Äußerlichkeiten“, erläuterte Franziskus. „In der Tat fällt es uns schwer, uns zu entblößen, wahrhaftig zu sein. Wir kleiden uns in Äußerlichkeiten, die wir suchen und pflegen, in Masken, um uns zu verbergen und besser zu erscheinen, als wir sind. Wir halten es für wichtig, uns zu zeigen – auf diese Weise werden andere gut von uns sprechen. Und wir schmücken uns mit Äußerlichkeiten, mit unnötigen Dingen.“

Allerdings könne man so keinen Frieden finden. „Das ist es, was wir brauchen: die Rückkehr zum Herzen, zum Wesentlichen, zu einem einfachen Leben, das von so vielen nutzlosen Dingen befreit ist, die Ersatz für die Hoffnung sind. Heute, wo alles komplex ist und wir Gefahr laufen, den Sinn zu verlieren, brauchen wir die Einfachheit, müssen wir den Wert der Nüchternheit, des Verzichts wiederentdecken, um das zu bereinigen, was unser Herz verschmutzt und traurig macht. Was für eine gute Übung!“

Zweitens blickte Papst Franziskus auf den verwundeten Christus am Kreuz. „Brüder und Schwestern, auch wir sind verwundet – wer ist das nicht im Leben?“, sagte der Pontifex. „Wer trägt nicht die Narben vergangener Entscheidungen, von Missverständnissen, von Sorgen, die im Inneren bleiben und schwer zu überwinden sind? Aber auch von erlittenem Unrecht, scharfen Worten, unbarmherzigen Urteilen?“

„Gott verbirgt seine Wunden, die seinen Leib und seine Seele durchbohrt haben, nicht vor unseren Augen“, betonte das Kirchenoberhaupt. „Er zeigt sie uns, damit wir sehen, dass mit Ostern ein neuer Weg eröffnet werden kann: aus unseren eigenen Wunden Löcher des Lichts zu machen. Wie Jesus, der sich am Kreuz nicht selbst belastet, sondern liebt. Er liebt und vergibt denen, die ihn verletzt haben. So verwandelt er das Böse in das Gute, so verwandelt er den Kummer in Liebe.“

„In diesen heiligen Tagen wollen wir uns dem Gekreuzigten nähern“, ermuntere Papst Franziskus die Katholiken. „Stellen wir uns entblößt vor ihn, um uns ehrlich zu betrachten und alles Überflüssige zu entfernen. Schauen wir auf ihn, der verwundet ist, und legen wir unsere Wunden in seine. Lassen wir Jesus die Hoffnung in uns erneuern.“

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