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Dogmatiker Hoping beklagt „dramatische Erosion“ bischöflicher und päpstlicher Autorität

Helmut Hoping

Der Dogmatiker Helmut Hoping hat „eine dramatische Erosion bischöflicher Autorität“ beklagt, „allen voran des Heiligen Stuhls“. Der in Freiburg lehrende Theologe äußerte sich am Montag im Kölner Domradio zur Absage des Gottesdienst-Dikasteriums an Bestrebungen, die Laienpredigt in der Messe sowie die reguläre Laientaufe einzuführen, wie es der deutsche Synodale Weg mit deutlicher Mehrheit der Bischöfe im März beschlossen hatte.

„Auf der einen Seite haben wir es nach Johannes Paul II. und Benedikt XVI. mit einem Pontifikat lehrmäßiger Unklarheit zu tun“, erläuterte Hoping. „Zum anderen ignorieren deutsche Bischöfe päpstliche Schreiben und Erklärungen römischer Dikasterien, selbst wenn sie von Franziskus in forma specifica approbiert wurden. Mehr Klarheit des Papstes wäre daher schon wünschenswert.“

Doch auch damit „wäre es nicht getan“, zeigte sich der Freiburger Dogmatiker überzeugt, „hat doch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zum Abschluss der 5. Vollversammlung des Synodalen Weges erklärt, dass sich die katholische Kirche in Deutschland ihren eigenen Rechtsraum außerhalb des kanonischen Rechts geschaffen hat. Maria 2.0 spricht von einem Weg unabhängig von Rom. Das ZdK rechtfertigt diesen Weg damit, dass man hierzulande schon weiter sei als der uneinsichtige Heilige Stuhl.“

Kritik übte Hoping auch an der Debatte beim Synodalen Weg: „Es hat mich sehr gewundert, dass auf der letzten Vollversammlung des Synodalen Weges kein Priester und Bischof in der Lage war, das theologische Argument gegen die Laienpredigt in der Eucharistie korrekt vorzutragen.“

Zur Thematik der Taufe durch Laien, wie sie in einigen Bistümern als eine Art Pilotprojekt bereits eingeführt ist, sagte Hoping: „Ich habe mir nach der Erlaubnis von Bischof Overbeck zur Feier der Taufe durch Laien im Bistum Essen die Mühe gemacht, die Anzahl der aktiven Priester und Diakone und die Zahl der Taufen miteinander zu vergleichen. Von einer Notlage kann hier wie in den anderen deutschen Bistümern keinerlei Rede sein.“ Entsprechend dürfe die Taufbeauftragung für Laien nicht erfolgen, wie es auch das Gottesdienst-Dikasterium klargestellt hatte.

„Ohne dass die deutschen Bischöfe einsehen, dass sie sich mit den Beschlüssen des Synodalen Wegs in eine Sackgasse manövriert haben, wird das Verhältnis von DBK und Vatikan prekär bleiben“, zeigte sich der Dogmatiker überzeugt.

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