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Wie gedenken wir der Toten in Zeit des Kriegs? Antwort eines australischen Bischofs

"Lest we forget": Ein Banner aus Cairns (Queensland, Australian) zum Gedenken der Gefallenen, aufgenommen 2019..

Vor dem Hintergrund anhaltender Konflikte wie dem Krieg in der Ukraine hat ein australischer Bischof am Dienstag angesichts der Debatten um den ANZAC Day, einen nationalen Gedenktag in Australien und Neuseeland, zu Einheit und Besinnung unter den Gläubigen aufgerufen.

Bischof Richard Umbers wurde in Neuseeland geboren und ist derzeit Weihbischof der Erzdiözese Sydney.

In seiner Erklärung ruft er Australier und Neuseeländer dazu auf, am ANZAC-Tag zusammenzukommen und der "Kinder aller Nationen" zu gedenken. Er betont, wie wichtig es ist, an das Leid aller Gefallenen zu erinnern, unabhängig von ihrer Nationalität, Religion, Herkunft oder Weltanschauung.

Sowohl in Australien als auch in Neuseeland wird jedes Jahr am 25. April des ersten großen militärischen Einsatzes des Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC) im Ersten Weltkrieg gedacht.

Beide Nationen gedenken all derer, "die in allen Kriegen, Konflikten und friedenserhaltenden Maßnahmen gedient haben und gestorben sind" und "des Beitrags und des Leidens all derer, die gedient haben".

Am 25. April 1915 versuchten die ANZAC-Truppen vergeblich, die Dardanellen zu erobern, eine schmale Meerenge, die in der heutigen Türkei die Kontinente Europa und Asien trennt. Der Feldzug dauerte acht lange Monate und kostete mehr als 8.000 australische und 2.700 neuseeländische Soldaten das Leben.

In den letzten Jahren hat der ANZAC Day Debatten über sein Gedenken ausgelöst. Kritiker diskutieren über die angemessene Art und Weise, diesen wichtigen Tag zu begehen. Einige bezeichnen ihn in den sozialen Medien als "amerikanisiert" oder übermäßig kommerzialisiert, da Unternehmen vom Verkauf von Waren und Veranstaltungen profitieren.

Bischof Umbers ermutigt die Gläubigen, über die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt nachzudenken. Er sieht den ANZAC Day als eine Gelegenheit, über die möglichen Folgen einer Abkehr vom Frieden nachzudenken. Er rief dazu auf, die Herzen zu reinigen und die Gnade des Heiligen Geistes zu suchen, um sie mit Liebe zu erfüllen.

Die heroischen Taten derer, die ihr Leben für eine gerechte Gesellschaft geopfert haben, werden für alle Nachkommen weiterleben, so der Bischof. Unter Berufung auf die Auferstehung Jesu und den christlichen Glauben an die Erlösung vom Leid drückt er die Hoffnung aus, dass Gott "jede Träne von ihren Augen abwischen wird, und der Tod wird nicht mehr sein" (Offenbarung 21,4).

Umbers forderte alle auf, der Toten zu gedenken, für sie zu beten und sich im Streben nach Frieden zu vereinen. Er glaubt, dass auf diese Weise der wahre Geist und die Bedeutung dieses besonderen Tages bewahrt werden können.

Sehen Sie hier eine Videoaufzeichnung der Erklärung in englischer Sprache:

Bischof Richard Umbers, geboren 1971 in Otahuhu, Neuseeland, wurde 2016 von Papst Franziskus zum Weihbischof von Sydney ernannt. Er ist der jüngste Bischof Australiens.

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