"Lunge entzündet"? Priester hilft erkranktem Papst Franziskus mit Ansprache zum Angelus

Papst Franziskus sitzt zum Angelus am 26. November 2023 in der Kapelle seiner Residenz in Santa Marta im Vatikan, während ein Priester seine Ansprache für ihn verliest.
Papst Franziskus sitzt zum Angelus am 26. November 2023 in der Kapelle seiner Residenz in Santa Marta im Vatikan, während ein Priester seine Ansprache für ihn verliest.
Vatican Media
Papst Franziskus sitzt zum Angelus am 26. November 2023 in der Kapelle seiner Residenz in Santa Marta im Vatikan, während ein Priester seine Ansprache für ihn verliest.
Papst Franziskus sitzt zum Angelus am 26. November 2023 in der Kapelle seiner Residenz in Santa Marta im Vatikan, während ein Priester seine Ansprache für ihn verliest.
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Papst Franziskus beim Gebet des Angelus am 26. November 2023.
Papst Franziskus beim Gebet des Angelus am 26. November 2023.
Screenshot / Vatican Media / YouTube
Besucher auf dem Petersplatz am 26. November 2023.
Besucher auf dem Petersplatz am 26. November 2023.
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Besucher auf dem Petersplatz am 26. November 2023 schauen der Übertragung des Angelus mit dem erkrankten Papst Franziskus zu.
Besucher auf dem Petersplatz am 26. November 2023 schauen der Übertragung des Angelus mit dem erkrankten Papst Franziskus zu.
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Die Frage nach dem Gesundheitszustand von Papst Franziskus überschattete am heutigen Christkönigstag das Angelus-Gebet: Der Pontifex erschien nicht wie üblich am Fenster des Apostolischen Palastes über dem Petersplatz.

Stattdessen half ein Priester dem sitzenden Franziskus bei der Ansprache und dem Gebet, in der es um das Anliegen des Friedens für die Ukraine und das Heilige Land ging. 

Auf dem Petersplatz verfolgten am heutigen 26. November Besucher und Zuschauer die Übertragung der beiden Männer — einer in Schwarz gekleidet, der andere in Weiß — auf großen Bildschirmen, statt vom Papst einen Segen vom Fenster des Apostolischen Palastes zu bekommen.

Wie ernst ist die Erkrankung?

Nachdem der Vatikan am gestrigen Samstag noch mitgeteilt hatte, Franziskus habe eine "leichte Grippe", wurde der Angelus mit dem Papst am heutigen Sonntag aus der Kapelle seiner Residenz in Santa Marta übertragen. Dabei sprach der Papst von einer "Entzündung" der Atemwege, während auf seinem Handrücken eine gelegte Kanüle zu sehen war. 

Offenbar erhält der Papst also Infusionen.

Die Angaben der Pressestelle des Vatikans am gestrigen Samstag schienen den heutigen Worten des Papstes zu widersprechen, was die Sorge, aber auch die Spekulationen, um den wahren Gesundheitszustand befeuert:  Am Samstag hatte sich Papst Franziskus laut Vatikan "vorsorglich" ins Krankenhaus begeben, "um das Risiko von Lungenkomplikationen auszuschließen". Nach einer Entwarnung — ein Scan sei negativ verlaufen — sei der Pontifex nach Casa Santa Marta zurückgekehrt. 

Die heutigen Bilder — wie auch die Worte des Papstes über eine Entzündung der Lunge — sprechen eine andere Sprache.

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Reise noch Dubai weiter geplant

Der 86-jährige Papst Franziskus will jedoch — wie er heute seine Zuhörer erinnerte — vom 1. bis 3. Dezember in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen, um an der COP28-Klimakonferenz der Vereinten Nationen teilzunehmen.

Dabei ist es bereits das zweite Mal in diesem Monat, dass Aktivitäten des Papstes wegen seines Gesundheitszustandes abgesagt oder modifiziert werden mussten.

Am 6. November hatte der Papst aufgrund einer "Erkältung" (so der Vatikan) seine Rede bei einer Audienz mit jüdischen Rabbinern aus Europa nicht vorgelesen und stattdessen beschlossen, den Teilnehmern Abschriften des Textes zu geben.

Der Papst, der im kommenden Monat 87 Jahre alt wird, hat in den letzten Jahren zudem eine ganze Reihe gesundheitlicher Rückschläge erlitten. Mehr als einmal musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden, unter anderem wegen einer Unterleibsoperation.

Ende März wurde er mehrere Tage lang wegen einer Bronchitis behandelt.

Gleichzeitig war es dem Papst sichtlich ein Anliegen, heute seine Botschaft zum Angelus zu übermitteln.  

Gebet für Frieden, Gedenken an Holodomor

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"Gestern gedachte die gepeinigte Ukraine des Holodomor, des vom Sowjetregime vor 90 Jahren verübten Völkermords, der Millionen von Menschen den Hungertod brachte", verlas der neben dem Papst sitzende Priester, Monsignore Paolo Braida, in die Kamera.

Er fuhr fort: „Diese tiefe Wunde heilt nicht, sondern wird durch die Grausamkeiten des Krieges, unter denen dieses liebe Volk weiterhin leidet, noch schmerzhafter.“ 

Der Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Terror-Organisation Hamas war ebenfalls Thema.

"Heute danken wir Gott, dass es endlich einen Waffenstillstand zwischen Israel und Palästina gibt und einige Geiseln freigelassen wurden. Lasst uns beten, dass sie alle so schnell wie möglich freigelassen werden — denkt an ihre Familien! —, dass mehr humanitäre Hilfe nach Gaza kommt und wir auf Dialog bestehen: Dieser ist der einzige Weg, der einzige Weg zum Frieden. Wer keinen Dialog will, will auch keinen Frieden", so der verlesene Text des Papstes.

Seiner Bitte, für ihn zu beten, sind heute zweifelsohne viele Gläubige gefolgt.