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Wallfahrtsrektor von Kevelaer: „Wir spüren natürlich die gesamtkirchliche Situation“

Gnadenkapelle im Marienwallfahrtsort Kevelaer

Der Wallfahrtsrektor des Marienpilgerorts Kevelaer hat eingeräumt, die Katholiken vor Ort seien „nicht anders als am Niederrhein, im Ruhrgebiet oder im Münsterland. Außerhalb der Wallfahrtssaison haben wir einen Messbesuch von 4 Prozent. Da sind wir quasi unter uns. Sonntagmorgens sitzen im Hochamt manchmal nur 80 Leute.“

„Wir spüren natürlich die gesamtkirchliche Situation“, so Wallfahrtsrektor Gregor Kauling im Gespräch mit katholisch.de am Samstag.

Um Menschen zu begegnen, die Fragen haben, mitunter auch ohne kirchlich gebunden zu sein, genüge es, einfach über den Kapellenplatz zu gehen: „Wir stellen uns immer wieder auf den Platz. Wenn Sie da als Priester erkennbar sind, werden sie angesprochen. Manchmal sprechen wir aber auch bewusst Menschen an.“

„Wir bemühen uns um eine Spannweite, in der Lebenswelt und Glaubenswelt zusammenpassen. Einerseits braucht es Modernisierung“, so Kauling mit Blick auf sein Wirken in der Wallfahrtsstadt. „Andererseits gibt es Traditionen, die für die Pilger wichtig sind. Auch moderne Menschen singen nach zwölf Stunden auf der Straße ‚Wunderschön prächtige‘ und tun das gerne. Das würden die im normalen Leben vielleicht gar nicht tun. Aber da passt es einfach.“

„Die Zukunft von Kevelaer ist offen“, sagte Kauling. Er mache sich indes „keine Sorgen, weil ich glaube, dass Wallfahrtsorte nicht gemacht, sondern von Gott geschenkt sind. Solange Gott das möchte, werden diese Orte auch existent sein. Kevelaer hat Zukunft, weil das Pilgern im Menschen verankert ist, als Suchbewegung des Lebens. Kevelaer ist mehr als Rosenkranzbildchen, Sahnetorte und Omas mit Hütchen.“

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