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Brüderlichkeit: UN-Sicherheitsrat debattiert Papst-Dokument

Sitzungssaal des Sicherheitsrates im UN-Hauptquartier in New York City

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat diese Woche eine hochrangige Sitzung einberufen, um die Rolle der "menschlichen Brüderlichkeit" bei der Förderung des Friedens zu erörtern, inspiriert von der Erklärung zur Brüderlichkeit, die Papst Franziskus und ein führender sunnitischer Imam gemeinsam verfasst haben.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, riet dem Rat am 14. Juni, die Erklärung zur menschlichen Brüderlichkeit, die vom Papst und dem Großimam von Al-Azhar Al-Sharif, Ahmed Al-Tayeb, 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet wurde, als "ein Modell für Mitgefühl und menschliche Solidarität" zu betrachten.

Im Anschluss an das Briefing vom 14. Juni verabschiedete der Sicherheitsrat einstimmig eine von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Großbritannien mitverfasste Resolution zur Verurteilung von Hassreden, Rassismus, Geschlechterdiskriminierung und extremistischen Handlungen.

Die Resolution enthielt ursprünglich einen Verweis auf die Erklärung von Papst Franziskus zur menschlichen Brüderlichkeit, der jedoch gestrichen wurde, nachdem einige Mitglieder Bedenken geäußert hatten, dass die Verwendung des Begriffs "menschliche Brüderlichkeit" als Billigung des gesamten Inhalts des Dokuments von 2019 interpretiert werden könnte, einschließlich der Verurteilung von Abtreibung, so der Bericht des Sicherheitsrats.

Frankreich kritisierte ebenfalls, dass der Begriff "Brüderlichkeit" zu zweideutig sei und widersprüchliche Interpretationen zulasse, und fügte hinzu, dass religiöse Fragen nicht in den Sicherheitsrat gehörten und dass die Resolution "zu schwach" sei, wenn es um Frauenrechte, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität gehe.

Papst Franziskus forderte den Sicherheitsrat in einer vom vatikanischen Außenminister, Erzbischof Paul Richard Gallagher, verlesenen Botschaft auf, "sich unseren gemeinsamen Problemen zu stellen, Ideologien und enge Sichtweisen, parteiische Ideen und Interessen beiseite zu lassen und ein einziges Ziel zu kultivieren: für das Wohl der ganzen Menschheit zu arbeiten".

"Wir leiden an einem Hunger nach Brüderlichkeit, der aus den vielen Situationen von Ungerechtigkeit, Armut und Ungleichheit und auch aus dem Fehlen einer Kultur der Solidarität resultiert", sagte der Papst.

"Neue Ideologien, die durch einen weit verbreiteten Individualismus, Egozentrismus und materialistischen Konsumismus gekennzeichnet sind, schwächen die sozialen Bindungen und fördern eine Wegwerfmentalität, die zur Verachtung und Vernachlässigung der Schwächsten und derer, die als 'nutzlos' betrachtet werden, führt".

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben das hochrangige Treffen zum Thema menschliche Brüderlichkeit einberufen, da sie in diesem Monat den rotierenden Vorsitz im Sicherheitsrat innehaben.

Das Treffen fand im Rahmen des Tagesordnungspunktes "Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit" des Sicherheitsrates statt.

Al-Tayeb, der als höchste Autorität des sunnitischen Islam gilt, wandte sich per Videokonferenz aus Ägypten an den Rat.

Er wies Behauptungen zurück, der Islam sei eine Religion des Schwertes, und sagte, Krieg sei nur zur Selbstverteidigung akzeptabel. Al-Tayeb forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich von sinnlosen Kriegen abzuwenden. Er nannte Syrien, Libyen, Jemen, Irak und Afghanistan und sagte, der Krieg an den östlichen Grenzen Europas lasse einen Rückschritt der Menschheit befürchten.

Die VAE und der Heilige Stuhl haben in den Jahren nach der Erklärung von 2019 bei der Förderung der menschlichen Brüderlichkeit zusammengearbeitet.

Die VAE haben das Höhere Komitee für menschliche Brüderlichkeit ins Leben gerufen, das von Kardinal Miguel Ángel Ayuso Guixot, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog des Heiligen Stuhls, mit geleitet wird, und sponsern den mit einer Million Dollar dotierten Zayed-Preis für menschliche Brüderlichkeit.

In seiner Rede vor dem Weltsicherheitsrat sagte Guterres, dass "wir Zeugen einer Welle von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz, gewalttätiger Frauenfeindlichkeit, antimuslimischem Hass, virulentem Antisemitismus und Angriffen auf christliche Minderheiten" auf der ganzen Welt seien.

Der UN-Generalsekretär rief dazu auf, "die in den internationalen Menschenrechtsnormen und -standards verankerten Werte des Mitgefühls, des Respekts und der menschlichen Brüderlichkeit zu stärken und freie und sichere zivile Räume zu schaffen".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Dies erfordert Maßnahmen von uns allen - von internationalen Organisationen, Regierungen, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor. Und es erfordert den Einsatz von Religionsvertretern überall", sagte er.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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