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Vollkommener Ablass bei Feierlichkeiten zum Jubiläum des heiligen Thomas von Aquin

Saint Thomas d’Aquin, Fontaine de Sagesse (Antoine Nicolas, 1648)

Der Vatikan gewährt allen Gläubigen, die an den zweijährigen Jubiläumsfeierlichkeiten zum 800. Geburtstag des heiligen Thomas von Aquin teilnehmen, einen vollkommenen Ablass.

Beginnend mit dem 700. Jahrestag der Heiligsprechung von Thomas von Aquin am 18. Juli begeht der Dominikanerorden während des Jubiläums drei bedeutende Jahrestage des „engelgleichen Lehrers“.

Thomas wurde am 18. Juli 1323 von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen. Die Kirche wird diesen 700. Jahrestag am kommenden Dienstag mit einer Messe um 18:30 Uhr in der Abtei Fossanova begehen – jener Abtei etwa 60 Meilen südlich von Rom, in welcher der Heilige starb. Papst Franziskus hat Kardinal Marcello Semeraro, den Präfekten des vatikanischen Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, zu seinem Sondergesandten für die Messe ernannt.

Am 7. März 2024 wird die Kirche den 750. Todestag des Thomas von Aquin begehen. Der Theologe starb im Jahr 1274 auf dem Weg zum Konzil von Lyon. Er erkrankte während der Reise und machte in der Zisterzienserabtei von Fossanova Halt.

Drei Monate vor seinem Tod erlebte er eine intensive Vision während der Messe, als er sein wichtigstes Werk, die „Summa Theologiae“ oder „Zusammenfassung der Theologie“, fast fertiggestellt hatte. Nachdem er diese Vision erlebt hatte, sagte Thomas zu seinem Freund und Sekretär, Bruder Reginald: „Das Ende meiner Arbeit ist gekommen. Alles, was ich geschrieben habe, erscheint wie Stroh nach den Dingen, die mir offenbart wurden.“ Er hat nie wieder etwas geschrieben.

Der Leichnam des Thomas von Aquin wurde bis zum Ende des 14. Jahrhunderts in der Abtei von Fossanova aufbewahrt, bevor seine Reliquien nach Toulouse in Frankreich, überführt wurden, wo der Predigerorden gegründet wurde und wo das Grab des Heiligen heute in der Jakobinerkirche verehrt werden kann.

Das doppelte Jubiläumsjahr des Dominikanerordens wird am 28. Januar 2025, dem 800. Jahrestag der Geburt von Thomas von Aquin, seinen Höhepunkt erreichen.

Thomas wurde 1225 in der italienischen Stadt Roccasecca – etwa 120 Kilometer südöstlich von Rom – geboren, die damals zum Königreich Sizilien gehörte.

Papst Franziskus hatte Anfang der Woche einen Brief in lateinischer Sprache veröffentlicht, in dem er Thomas von Aquin für seine „große geistige und menschliche Weisheit“ lobte.

„Er glänzte mit rechtschaffener Intelligenz und Klarheit, und während er die göttlichen Geheimnisse ehrfürchtig mit der Vernunft erforschte, betrachtete er sie mit glühendem Glauben“, schrieb der Papst.

Wie man den Ablass erwirbt

Der Ablass kann erworben werden, indem man zu einer heiligen Stätte pilgert, die mit dem Dominikanerorden verbunden ist, um entweder an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilzunehmen oder „zumindest eine angemessene Zeit der frommen Besinnung zu widmen“ und abschließend das Vaterunser zu beten, das Glaubensbekenntnis zu sprechen und die Fürsprache der heiligen Jungfrau Maria und des heiligen Thomas von Aquin anzurufen.

Jede Kirche, jedes Heiligtum und jede Kapelle, die derzeit dem Dominikanerorden anvertraut ist, kann die Anforderungen für die Wallfahrt erfüllen.

Nach einem Dekret der vatikanischen Apostolischen Pönitentiarie steht der vollkommene Ablass „den wirklich reuigen und barmherzigen Gläubigen“ unter den üblichen Bedingungen offen.

Die üblichen Bedingungen für einen vollkommenen Ablass setzen voraus, dass sich der Betreffende im Stand der Gnade befindet, von der Sünde völlig losgelöst ist und in den Anliegen des Papstes betet.

Die Person muss außerdem ihre Sünden sakramental beichten und die Kommunion bis zu 20 Tage vor oder nach den Gebeten für den Ablass empfangen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die Apostolische Pönitentiarie erklärte, dass der Ablass auch „für die Seelen der verstorbenen Gläubigen, die sich noch im Fegefeuer befinden“, gelten kann.

Der Katechismus der Katholischen Kirche definiert den Ablass als „Erlaß einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind“. Ihn erlangt der Gläubige, der recht vorbereitet ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt.

Ältere Menschen, Kranke und Menschen, die aus schwerwiegenden Gründen nicht in der Lage sind, ihr Haus zu verlassen, können ebenfalls einen vollkommenen Ablass erhalten, „wenn sie in Verachtung all ihrer Sünden und in der Absicht, die drei üblichen Bedingungen so bald wie möglich zu erfüllen, geistig an den Jubiläumsfeiern vor einem Bild des heiligen Thomas von Aquin teilnehmen und dem barmherzigen Gott ihre Gebete sowie die Sorgen und Übel ihres Lebens darbringen“.

Der Ablass kann bis zum Ende des Jubiläums des heiligen Thomas von Aquin am 28. Januar 2025 in Anspruch genommen werden.

„Möge unsere Feier des doppelten Jubiläums im Leben des heiligen Thomas uns anspornen, Gott und der Kirche mit großer Hingabe und tiefer Demut zu dienen“, schrieb Pater Gerard Francisco Timoner III OP, der Ordensmeister der Dominikaner

Der Pater erinnerte daran, dass Thomas von Aquin zu Bruder Reginald sagte, er solle „keinen anderen Lohn in dieser Welt suchen als den, bei Gott zu sein: ‚Domine, non nisi Te.‘ – ‚Herr, nichts als Dich.‘“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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