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Priestervertretung warnt: Geistliche werden durch Großpfarreien schnell „verheizt“

Priesterkragen (Symbolbild)

Pfarrer Clemens Kiefer von der Berufsvertretung „Plattform P“ für Priester im Bistum Trier hat erklärt, wer als Priester eine Großpfarrei mit 40.000 Gläubigen oder mehr „gut leiten will, verheizt sich schnell“.

Es gelte zu schauen, „was an jedem Ort die Bedürfnisse sind und wie man mit den jeweiligen Gegebenheiten gut arbeiten kann“, so Kiefer im Gespräch mit katholisch.de am Montag. „Das wird vor allem in Zeiten wichtig, in denen die Pfarreien immer größer werden. Als Priester werden wir dabei immer mehr verheizt. Viele überlegen schon, ob sie in den Ruhestand gehen oder ziehen sich völlig zurück.“

„Die Leitung einer Pfarrei muss ganz neu gedacht werden“, forderte Kiefer. „Und wenn ein Bischof die vorhandenen Geistlichen einfach nur verheizt, hat daran auch niemand Freude. Dann wollen junge Männer noch viel weniger Priester werden als sowieso schon.“

„Ich bin jetzt 60“, führte er aus. „Als ich Priester wurde, war klar, dass man in einer Pfarrei mit 3.000 Gläubigen arbeitet und nicht mit mehr als dem Zehnfachen. Da müssen wir uns auch als Priester überlegen, wie das funktionieren kann. Welche der existierenden Leitungsmodelle wir ausprobieren wollen.“

Mit Blick auf die priesterliche Gemeinschaft in den Bistümern hielt Kiefer fest: „Man merkt auch unter den Priestern, dass es eine Grüppchenbildung gibt. Konservative, Progressive, Gegner und Befürworter des Synodalen Weges. Es ist eine große Herausforderung, das aufzufangen, da müssen wir uns auch neue Konzepte überlegen. Wie kann man gemeinsam arbeiten? Wie kann man gemeinsame Themen voranbringen, die uns alle angehen?“

„Eine bleibende Aufgabe ist die Sorge um die Arbeitszufriedenheit, die Beziehung zum Bischof und dem Generalvikariat“, betonte der Pfarrer. „Das sind die Fragen, die uns derzeit beschäftigen und wo wir ein Motor sein wollen. Da sind wir im Bistum unabhängig von Arbeitspapieren oder Treffen mittlerweile ein bedeutender Akteur.“

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