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Der Papst über Berufungen: "In der Mission gibt es keinen Platz für Angst"

Weihe elf neuer Priester im Petersdom am 18. April 2016.

Die missionarische Dimension der christlichen Berufung ist der zentrale Punkt der Botschaft, die Papst Franziskus anlässlich des 54. Weltgebetstages um geistliche Berufe geschrieben hat, der am kommenden 7. Mai begangen werden wird.

Franziskus erinnert daran, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft keine Privatsache ist, sondern der Jünger muss sie  - verwandelt durch die Freude, sich von Gott geliebt zu wissen -  dem Nächsten mitteilen.  

Der "missionarische Einsatz" ist kein Ornament, sondern "liegt im Herzen des Glaubens selbst: Die Beziehung zum Herrn impliziert, als Propheten seines Wortes und Zeugen seiner Liebe in die Welt gesandt zu sein."

Wer verkündet, darf nicht kleinmütig sein. "Es gibt keinen Platz für die Angst: Gott selbst kommt, um unsere unreinen Lippen zu reinigen und uns für die Mission tauglich zu machen. Kraft der Taufe ist jeder Christ ein Christophorus, das heißt, einer der Christus zu den Brüdern bringt. Das gilbt besonders für jene, die zu einem gottgeweihten Leben berufen sind und auch für die Priester. Mit erneutem missionarischen Enthusiasmus sind sie gerufen, aus den heiligen Umzäunungen des Tempels hinauszugehen, um der Zärtlichkeit Gottes zu erlauben, zugunsten der Menschen zu strömen" schreibt der Papst.

"Die Kirche braucht solche Priester". Und um die christliche Mission zu verstehen, lädt der Papst ein, die Abschnitte über den Beginn der Mission Jesu in der Synagoge von Nazareth (Lk 4,16-30), die Episode der Emmausjünger (Lk 24,13-35)  und das Gleichnis vom Samen (Mk 4,26-27) nachzulesen.

Wie Jesus , der "vom Heiligen Geist gesalbt ist" muss auch der "missionarische Jünger aktiv an der Mission Christi teilnehmen. Und das ist unsere Mission: Vom Heiligen Geist gesalbt werden und zu den Geschwistern zu gehen, um das Wort zu verkünden und für sie ein Werkzeug des Heils zu werden."

In der Szene von Emmaus - so weiter Papst Franziskus  -  "stellt sich Jesus auf unseren Weg. Es besteht das Risiko, dass die christliche Mission wie eine reine Utopie erscheint. Aber wenn wir den auferstandenen Jesus betrachten, der neben den Emmausjüngern geht, kann das unser Vertrauen wieder beleben."

Wir sehen eine echte "Liturgie der Straße", die der Liturgie des Wortes und dem Brotbrechen vorausgeht und sich auch uns, bei jedem unserer Schritte, mitteilt. Jesus geht neben uns!" Die Jünger fühlen sich erledigt und Jesus, statt sie zu verurteilen, "geht ihren gleichen Weg und statt eine Mauer zu errichten, öffnet er eine Bresche. Langsam verwandelt er ihre Entmutigung, lässt ihr Herz brennen, öffnet ihre Augen, indem er das Wort verkündet und das Brot bricht. In gleicher Weise trägt auch der Christ den Einsatz der Mission nicht allein, sondern erfährt, auch in den Mühen und im Unverständnis, dass Jesus mit ihm geht, mit ihm spricht , mit ihm atmet, mit ihm arbeitet. Er spürt Jesus mit sich lebendig mitten im missionarischen Einsatz."

Wenn wir das Gleichnis vom Samen ansehen, entdecken wir schließlich, wie es Jesus ist, der ihn keimen lässt. Vom Evangelium lernen wir den "Stil der Verkündigung", so der Papst. Man darf nicht "in Machtgier, Proselytismus oder intoleranten Fanatismus verfallen." Man muss "den Götzendienst des Erfolgs, der Macht, die übermäßige Sorge um die Strukturen, eine gewisse Unruhe, die mehr einem Geist der Eroberung als des Dienstes entspricht, zurückweisen."  Der Same ist klein und "wächst lautlos dank des unermüdlichen Wirkens Gottes", denn "Er übertrifft unsere Erwartungen und erstaunt uns mit seiner Großzügigkeit, indem er die Früchte unserer Arbeit über die das hinaus keimen lässt, was die menschliche Effizienz erwarten lässt."

In diesem Sinn ist für die Berufungspastoral und die christliche Mission "das beständige und kontemplative Gebet" notwendig. Das christliche Leben muss vom Hören auf das Wort Gottes genährt werden und vor allem muss die persönliche Beziehung zum Herrn in der eucharistischen Anbetung gepflegt werden, dem privilegierten Ort für die Begegnung mit Gott."

Heute braucht es "Hirten, die ihr Leben im Dienst des Evangeliums hingeben", deshalb soll man Gott bitten, dass er "Priester schenke, die ins Evangelium verliebt sind, fähig, den Mitmenschen nahe zu komme und so lebendiges Zeichen de barmherzigen Liebe Gottes zu sein."

Der Papst zeigt sich gewiss, dass es auch heute möglich sei "die Leidenschaft der Verkündigung wiederzufinden und - vor allem den Jugendlichen -  die Nachfolge Christi vorzuschlagen. Angesichts des verbreiteten Gefühls eines müden oder nur auf zu erfüllende Pflichten reduzierten Glaubens, haben unsere Jugendlichen das Verlangen, die beständig aktuelle Faszination der Person Jesu zu entdecken, sich von seine Worten und Gesten ansprechen und provozieren zu lassen und, schließlich, zusammen mit Ihm ein vollkommen menschliches Leben zu erträumen, das froh ist, sich in der Liebe hinzugeben." Und das erste Vorbild, auf das man blicken soll, ist Maria, die Mutter Jesu.  

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