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Verschwinden von Religion ist „gefährlich für die Demokratie“, warnt Kardinal Marx

Kardinal Reinhard Marx

Kardinal Reinhard Marx hat am Samstagabend gewarnt: „Das Verschwinden von Religion und biblischen Glaubens ist gefährlich für die Demokratie.“ Der Erzbischof von München und Freising sprach beim 60. Andechser Europatag der Paneuropa-Union Deutschland.

„Demokratie setzt Religion voraus“, betonte Marx. „Denn die Grundlage unserer Zivilisation ist die biblische Botschaft, dass alle Menschen gleich an Würde sind.“ Demgegenüber könne man vom „Ende der Zivilisation“ sprechen, wenn es Menschen erster und zweiter Klasse gebe.

Die Religion, räumte der Kardinal ein, könne auch „Teil des Problems“ sein, „nicht immer Teil der Lösung“, denn man könne sie „benutzen“. „Ich höre zu wenig aus der arabischen Welt, dass dem widersprochen wird – und das kann man erwarten“, kritisierte er.

Es sei „blasphemisch“, so Marx, wenn Frauen und Kinder massakriert werden und man dabei ruft: Gott ist groß.“ Er verwies demgegenüber auf „diese neue, befreiende, universalistische Kraft des Evangeliums“ und betonte, in diesem Sinne sei „das Christentum die Religion der Zukunft“.

„Wir müssen Spuren in der Gesellschaft aufnehmen und aufdecken und sagen: Das passt nicht zum Evangelium, da machen wir nicht mit“, erklärte der Kardinal. „Im Zweifel müssen wir auf der Seite der verantwortlichen Freiheit stehen: Das haben wir aus der Geschichte gelernt.“

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