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Ziel der „Gestaltung einer menschenfreundlichen Gesellschaft“: Regionalvikar des Opus Dei

Prälat Christoph Bockamp

Der für die Region Mitteleuropa zuständige Regionalvikar des Opus Dei, Prälat Christoph Bockamp, hat erklärt: „Uns geht es auf der Basis unseres Glaubens an den menschgewordenen Gott um die Gestaltung einer menschenfreundlichen Gesellschaft.“

Für das Opus Dei stehe dabei im Zentrum der Spiritualität „die universale Berufung zur Heiligkeit ins Bewusstsein zu heben: dass jeder Christ zu einem heiligmäßigen Leben berufen ist, auch wenn das vor allem ein Geschenk und keine Leistung ist“, so Bockamp in einer Sonderausgabe der „Herder Korrespondenz“. „Konkret heißt das, die Nähe Gottes im Alltag und vor allem bei der Arbeit zu entdecken und das als Dienst an Gott und an den Menschen zu begreifen.“

Vor diesem Hintergrund biete das Opus Dei „Bildung an: theologische Kenntnisse und geistliche Begleitung. Wir bieten Impulse für das Leben, wohin die Mitglieder jeweils gestellt worden sind.“

Den Begriff der Arbeit präzisierte Bockamp und sagte, man dürfe ihn nicht einfach „im kapitalistischen Sinn“ verstehen, „sondern im christlichen Sinn als Dienst am Nächsten und als Teilhabe am Schöpfungshandeln Gottes auffassen. Liebevoll zu arbeiten heißt noch nicht, erfolgreich zu arbeiten. Das Ziel ist nicht Erfolg, sondern der Dienst an den Menschen, indem man sich mit den von Gott verliehenen Talenten für sie einsetzt.“

„Es gibt bei uns Mitglieder, die arbeitslos, krank und alt sind“, betonte er. „Die Erlösung durch Jesus begann in den 30 Jahren seines verborgenen Lebens und Arbeitens in Nazareth und gipfelte in der passiven Hingabe am Kreuz. Es geht nicht um eine calvinistische Ethik, innerhalb der man überzeugt ist, von Gott besonders geliebt zu sein, wenn man wirtschaftlich oben angekommen und erfolgreich ist. Das auf keinen Fall.“

Auch auf die Frage von Machtmissbrauch ging Bockamp ein: „Wir sind uns der Gefahren bewusst und haben entsprechende Schutzkonzepte samt Schulungen eingeführt. Für uns ist der Respekt vor der Freiheit der einzelnen Person entscheidend. Der heilige Josefmaria hat sehr viel über die Freiheit gesprochen, ohne sie könne man Gott nicht lieben. Alle geistliche Begleitung sollte darauf hinauslaufen, Menschen zu ermuntern, anderen Menschen wie auch Gott liebevoll zu begegnen.“

Das Opus Dei sei inzwischen sehr transparent: „Unsere Kommunikation nach innen wie nach außen ist inzwischen fast identisch. Ernennungen und wichtige Schreiben des Prälaten in Rom werden unmittelbar ins Internet gestellt. Anfragen werden alle beantwortet und wir stehen für Gespräche zur Verfügung. In den letzten zwanzig, dreißig Jahren ist – auch in Reaktion auf gesellschaftliche Anforderungen – ein zunehmendes Maß an Transparenz erfolgt.“

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