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Gemeinschaft der Seligpreisungen will frühere Missbrauchsfälle untersuchen

Ein Priester bei einer Veranstaltung der Gemeinschaft der Seligpreisungen

Eine vor 50 Jahren gegründete charismatische Vereinigung hat angekündigt, sie werde eine unabhängige Kommission zur Untersuchung von Problemen in der Vergangenheit der Gruppe einsetzen.

Die Gemeinschaft der Seligpreisungen, die in Frankreich gegründet wurde und heute in 27 Ländern vertreten ist, erklärte am 8. November, sie werde eine multidisziplinäre Expertenkommission einsetzen, um "Licht und Schatten auf die Geschichte der Gemeinschaft zu werfen", wozu sexueller Missbrauch und Missbrauch des Gewissens gehören.

Die Entscheidung, eine Kommission zu bilden, wurde am Ende der Generalversammlung der Gemeinschaft getroffen, die vom 27. Oktober bis zum 5. November in Nouan-le-Fuzelier in Frankreich stattfand.

Während die 71 Delegierten der Versammlung auch einen neuen Präsidenten wählen sollten, entschied Erzbischof Guy de Kerimel von Toulouse, der die Gemeinschaft seit Januar 2022 leitet, die Wahl auf den 9. Mai 2024 zu verschieben, um mehr Zeit zu haben, die Mitglieder besser kennenzulernen, so die französische Zeitung La Croix.

Die Gemeinschaft der Seligpreisungen, die 1973 im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil gegründet wurde, umfasst geweihte Brüder, geweihte Schwestern sowie verheiratete und unverheiratete Laienmitglieder, die sich in lokalen Gruppen zusammenschließen, um ein gemeinsames Gebets- und Gemeinschaftsleben zu teilen.

Im Jahr 2019 hatte die kirchliche Bewegung 760 Mitglieder in 27 Ländern auf sechs Kontinenten. Sie hat mehr als 300 Laienmitglieder, 271 Schwestern und 177 Brüder, von denen 97 Priester sind.

Schwester Anna Katharina Pollmeyer ist die derzeitige Präsidentin der Gemeinschaft.

Laut Schwester Laetitia du Coeur de Jesus, die für die Kommunikation der Gruppe zuständig ist, hatte die Gemeinschaft "das Gefühl, dass die Zeit reif ist für diese Aufarbeitung" ihrer Vergangenheit, berichtete La Croix.

Die Kommission wird mit dem Team des Historikers Tangi Cavalin zusammenarbeiten, der sich mit der Dynamik kirchlicher Institutionen befasst und vor kurzem eine mehrjährige Untersuchung über den sexuellen und geistlichen Missbrauch durch die Dominikanerpriester Marie-Dominique Philippe und Thomas Philippe, die Gründer der Johannesgemeinschaft und der Gemeinschaft L'Arche, veröffentlicht hat.

Die Gemeinschaft der Seligpreisungen räumte 2011 ein, dass einer ihrer Laiengründer, Gérard Croissant – auch bekannt unter dem Ordensnamen Ephraim – ein sexueller Missbrauchstäter war.

Croissant und seine Frau Jo hatten die Gemeinschaft zusammen mit einem anderen Ehepaar gegründet. Zu dieser Zeit war Croissant nicht katholisch, konvertierte aber 1975 und wurde 1978 zum Diakon geweiht. Im Jahr 2008 wurde er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und von der Kirche zu einem Leben des Schweigens und der Buße verpflichtet.

Auch Croissants Schwager, Philippe Madre, wurde 2010 wegen Missbrauchs aus der Bewegung ausgeschlossen.

Ein weiteres führendes Mitglied der Bewegung, Pierre-Etienne Albert, wurde 2011 wegen sexuellen Missbrauchs von 38 Kindern zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, zwischen 1985 und 2000 mehr als 50 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren sexuell missbraucht zu haben.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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