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Chinesischer Bischof bekennt sich zur Sinisierung der katholischen Kirche

Die Flagge der Volksrepublik China

Ein chinesischer Bischof, der im vergangenen April gegen den Willen des Vatikans ernannt wurde, hat sein Bekenntnis zur Umsetzung des Programms der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zur religiösen Sinisierung in seiner Diözese erneuert.

Bischof Joseph Shen Bin von Shanghai äußerte sich in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur China News Service.

"Die Sinisierung ist eine Richtungsfrage: ein Wegweiser und eine Richtung, um sich an die sozialistische Gesellschaft anzupassen, sowie eine inhärente Regel und eine grundlegende Voraussetzung für das Überleben und die Entwicklung der katholischen Kirche in China selbst", sagte Shen, wie UCA News berichtete.

Er betonte, dass Sinisierung nicht bedeute, „religiöse Überzeugungen zu ändern“. Vielmer solle die katholische Lehre mit der Ideologie der Partei „übereinstimmen“.

„Das bedeutet, dass die Erklärungen der theologischen Klassiker, Doktrinen und Kanones mit den Anforderungen der sozialistischen Grundwerte übereinstimmen müssen. Durch kulturelle Infusion bezieht die Kirche Elemente und Merkmale der chinesischen Kultur in die kirchliche Liturgie, die Architektur, die Kunst und vieles mehr ein, mit dem Ziel, einen katholischen theologischen Rahmen mit chinesischen Merkmalen zu schaffen, der als Leitfaden für die praktische Umsetzung der Sinisierung des Katholizismus dienen kann“, sagte Shen.

Shen ist stellvertretender Vorsitzender der staatlich kontrollierten Chinesischen Katholischen Patriotischen Vereinigung und Vorsitzender der Bischofskonferenz der Katholischen Kirche in China, also der Bischofskonferenz der staatlich sanktionierten Kirche, einer vom Heiligen Stuhl nicht anerkannten Einrichtung.

Shen sorgte für Aufsehen, als er im April ohne päpstliches Mandat durch China zum Bischof von Shanghai ernannt wurde und damit gegen das umstrittene chinesisch-vatikanische Abkommen über Bischofsernennungen verstieß. Der Text des Abkommens ist zwar geheim, aber er regelt die Ernennung von Bischöfen auf dem Festland – und legt fest, dass Bischofsernennungen sowohl die Zustimmung des Heiligen Stuhls als auch der Volksrepublik China erfordern. Das provisorische Abkommen trat erstmals 2018 in Kraft und wurde anschließend 2020 und 2022 erneuert. Im Jahr 2024 soll es ein drittes Mal erneuert werden.

Shen wurde am 15. Juli offiziell als Bischof von Shanghai eingesetzt, als Papst Franziskus beschloss, seine Ernennung rückwirkend zu genehmigen.

Kardinalsstaatssekretär Pietro Parolin sagte, die Entscheidung habe der Papst getroffen, um „die kanonische Unregelmäßigkeit zu beseitigen“. Er sagte auch, dass die „Absicht grundlegend pastoral“ sei und es dem Bischof erlauben werde, „mit größerer Gelassenheit zu arbeiten, um die Evangelisierung zu fördern und die kirchliche Gemeinschaft zu unterstützen“.

Shens jüngste Äußerungen erfolgten, nachdem er im Oktober dem Diözesanmagazin von Shanghai ein ausführliches, 15-seitiges Interview gegeben hatte, in dem er wiederum die Bedeutung der Umsetzung der Sinisierung für die Kirche in China betonte.

„Wir müssen uns an das Prinzip des Patriotismus und der Liebe zur Kirche halten, an das Prinzip der Unabhängigkeit und Autonomie in der Leitung der Kirche, an das Prinzip der Demokratie in der Leitung der Kirche und an die Richtung der Sinisierung der katholischen Kirche in China. Dies ist die unterste Grenze, die niemand überschreiten kann, und es ist auch eine Hochdruckgrenze, die niemand berühren sollte“, sagte Shen in dem Interview im Oktober.

Der Prozess der religiösen Sinisierung hat zwar eine tiefere historische Bedeutung, nämlich die Integration des Glaubens in den Kontext der chinesischen Gesellschaft, doch unter Xi Jinping hat er eine neue Dimension angenommen, um religiösen Glauben und religiöse Praxis mit der Ideologie der KPCh in Einklang zu bringen.

„Wir werden die grundlegende Politik der Partei in religiösen Angelegenheiten vollständig umsetzen, den Grundsatz aufrechterhalten, dass die Religionen in China chinesisch ausgerichtet sein müssen, und den Religionen eine aktive Anleitung geben, damit sie sich an die sozialistische Gesellschaft anpassen können“, sagte Jinping.

Am 7. und 8. November fand in Shanghai das erste katholische Sinisierungsseminar statt, um dieses Programm weiter zu fördern.

An dem Seminar nahmen Professoren, lokale Regierungsvertreter, Bischof Joseph li Shan von Peking (Vorsitzender der Chinesischen Katholischen Patriotischen Vereinigung) und Mitglieder der Abteilung für die Arbeit der Vereinigten Front teil, einem Organ der KPCh, das sich direkt um religiöse Angelegenheiten in Festlandchina kümmert.

Laut der offiziellen Website der Bischofskonferenz konzentrierte sich das Seminar auf „Themen wie die Geschichte und die Zukunft der Sinisierung des Katholizismus, die Shanghaier Erfahrungen mit der Sinisierung des Katholizismus, die Dimension des interreligiösen Dialogs und des gegenseitigen Lernens zwischen den Zivilisationen sowie die Sinisierungspraxis bei der Förderung religiöser Talente“.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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