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Neue Chefin von katholischem Frauenverband setzt sich für „Ämterfrage für Frauen“ ein

Anja Karliczek

Anja Karliczek, die im Oktober neugewählte Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), hat sich erneut für die Frauenordination stark gemacht. Die CDU-Politikerin und ehemalige Bildungsministerin sagte: „Ich finde, es ist an der Zeit, dass die Kirche die Weiheämter für Frauen öffnet.“

„Eine Frau kann sich genauso zum Priesteramt berufen fühlen wie ein Mann“, so Karliczek gegenüber katholisch.de am Dienstag. „Dass sie diesen Dienst dann mindestens so gut ausfüllt und macht, davon bin ich felsenfest überzeugt. Ich finde, durch Frauen in Weiheämtern würden sich ganz neue Möglichkeiten in der Seelsorge eröffnen. Ich glaube, dass die Gemeinden davon sehr profitieren würden. Wenn Frauen dabei wären, würde das der Kirche guttun.“

„Den Menschen Mut machen, die Eucharistie mit ihnen feiern, ihnen Sicherheit und Halt im Glauben geben: All das können Frauen natürlich ebenso wie Männer“, zeigte sie sich überzeugt. „Die Welt ändert sich ständig – gut, wenn wir als Kirche da mitgehen und diese Veränderungen in der Hierarchie auch zulassen.“

Als KDFB-Präsidentin wolle sie „vor allem als Brückenbauerin zwischen Politik und Kirche“ sein, aber auch „der religiöse Disput ist wichtig. Dazu gehört auch die Ämterfrage für Frauen. Wenn wir wollen, dass Glaube und Kirche wichtige Mitspieler im Leben der Menschen bleiben, nicht nur bei uns in Deutschland, sondern weltweit, dann müssen diese Schritte jetzt gesetzt werden. Daher brauchen wir Frauen im sakramentalen Weiheämtern.“

Karliczek hatte 2017 als Bundestagsabgeordnete gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen „Ehe“ gestimmt und erklärt, es sei „es sei ein Fehler gewesen, gesellschaftliche Strukturen ‚mal eben so im Federstrich‘ zu verändern“, wie n-tv Ende 2018 berichtete. „So, wie wir es gemacht haben, hat es eher für Polarisierung gesorgt. Wir verschieben eine ganze Gesellschaft und reden gar nicht richtig darüber.“

Nun sagte sie gegenüber katholisch.de: „Als Parlamentarierin hat man immer auch die Aufgabe, die Meinungsbreite eines Volkes abzubilden und ich habe deshalb 2017 entschieden, gegen die Ehe für alle zu stimmen.“

Heute aber gelte, sie sei „absolut“ für eine Segnung homosexueller Verbindungen in der Kirche. „Wenn wir als Kirche Seelsorge ernst nehmen, dann ist das jetzt dran“, kommentierte Karliczek. „Wenn Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft sagen, wir wollen vor Gott Ja zueinander sagen, dann ist die Kirche der Ort, wo sie mit ihrer Liebe aufgehoben sein sollten. Und es ist Aufgabe der Kirche und des Staates solch eine Partnerschaft auch zu schützen. Denn nur daraus kann sich ein freies und ein gläubiges Leben entfalten.“

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