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„Verrat an der Heimat und an Gott“: Bischöfe Ecuadors gegen tödliche Gewalt im Land

Polizisten stehen am 10. Januar 2024 vor dem Rathaus in Quito. Nach dem Ausbruch eines gefährlichen Drogenbarons aus dem Gefängnis befindet sich Ecuador weiterhin im Ausnahmezustand.

Angesichts der jüngsten Unruhen in Ecuador, einschließlich der Übernahme eines Fernsehsenders in Guayaquil, haben die Bischöfe des Landes eine kraftvolle Botschaft unter dem Titel „Die Gewalt wird nicht siegen“ veröffentlicht. Diese Erklärung folgt auf den am 8. Januar verhängten Ausnahmezustand.

In ihrer Botschaft vom 9. Januar appellieren die Bischöfe „an alle Menschen guten Willens in Ecuador“. Sie verurteilen das organisierte Verbrechen, das „in unserem täglichen Leben Chaos und Verzweiflung sät“. Sie betonen, dass Gewalt, egal woher sie kommt, auf eine vereinte, proaktive und starke Reaktion der Gesellschaft treffen muss, um Ecuador als Land des Friedens, der Arbeit und der Brüderlichkeit zu bewahren.

Die Kirchenführer mahnen die Ecuadorianer, weder in eine fruchtlose Panik zu verfallen, die durch alarmistische Bilder in sozialen Medien geschürt wird, noch naiv untätig zu bleiben. Sie betonen, dass jede gesetzwidrige Handlung als „Verrat an den Grundwerten Ecuadors und an Gott“ betrachtet werden muss.

Präsident Daniel Noboa hat am 8. Januar einen Ausnahmezustand mit einer nächtlichen Ausgangssperre verhängt. Diese Maßnahme folgte auf die Flucht von Adolfo Macías, auch bekannt als „Fito“, dem Anführer der gefürchteten Bande Los Choneros, aus dem Gefängnis, was landesweit zu Unruhen, Gefängnisaufständen, Entführungen von Polizisten und Fahrzeugbränden führte.

Der Präsident erklärte, dass in Ecuador ein „interner bewaffneter Konflikt“ herrscht und bezeichnete transnationale Banden des organisierten Verbrechens als „terroristische Organisationen“. Zu diesen zählen unter anderem Águilas, AK47, Choneros, Latin Kings und Los Tiburones.

Als Reaktion auf Noboas Maßnahmen überfielen Kriminelle die Universität von Guayaquil und nahmen den Sender TC Televisión in Besitz, wo sie während einer Live-Übertragung Mitarbeiter entführten. Die Polizei konnte die 13 Täter festnehmen.

Zudem entkam Fabricio Colón Pico Suárez, alias „El Salvaje“, einem weiteren Anführer der Verbrecherbande, der verdächtigt wird, einen Anschlag auf die Generalstaatsanwältin geplant zu haben. Laut der ecuadorianischen Zeitung El Universo sind 39 Gefangene aus einem Rehabilitationszentrum in Riobamba entkommen, von denen 12 wieder gefasst wurden.

Die ecuadorianischen Bischöfe betonen in ihrer Erklärung, dass Ecuador ein Land des Glaubens ist. Sie vertrauen auf die Sicherheit der Ecuadorianer und die Stabilität des Staates und bitten um Gottes Beistand, damit der Frieden bald zurückkehrt. Im Jahr 2024 wird das Land das 150-jährige Jubiläum der Weihe Ecuadors an das Heiligste Herz Jesu feiern, ein Symbol für den Einsatz für Leben und Gerechtigkeit.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Prensa 

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