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Papst Franziskus: Außerhalb der Kirche haben Bibelstudien „keinen Wert“

Papst Franziskus mit dem „Studium Biblicum Franciscanum“

Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des „Studium Biblicum Franciscanum“, einer päpstlichen Fakultät für Archäologie und Bibelwissenschaft, hat Papst Franziskus am Montag die beteiligten Franziskaner empfangen und ihre Arbeit gewürdigt.

„Ihr seid in Rom, wo der Apostel Petrus vor fast 2000 Jahren ankam, nach dem Beginn seiner Nachfolge Jesu, von jenem Haus in Kafarnaum am See Genezareth aus, vor dessen Überresten wir dank der geduldigen Arbeit von Professoren und Archäologen des Studium Biblicum Franciscanum beten können“, begann der Papst seine Ansprache zum Jubiläum der Fakultät.

Dabei bezog er sich auf die Beteiligung des „Studium Biblicum Franciscanum“ an den Ausgrabungen in Kafarnaum. Die Fakultät hat unter anderem an der Entdeckung des Petrushauses mitgewirkt, über dem dann in den 1980er Jahren eine Kirche errichtet wurde.

Der Papst betonte die Bedeutung des Studiums der Heiligen Schrift im Kontext der Kirche: „Studium, Meditation, Reflexion über die Bibel und biblische Texte – aber im Herzen der Kirche, die das heilige, gläubige Volk Gottes auf dem Weg ist.“ Der Papst ermahnte weiter: „Außerhalb der Kirche haben diese Studien keinen Wert.“

Er erinnerte an den hl. Bonaventura, einen Schüler des hl. Franziskus, der aussagt, „dass man sich dem Vater des Lichts mit einfachem Glauben nähern und mit demütigen Herzen beten muss“. Dann würden Christus und der Heilige Geist dem Beter die „wahre Erkenntnis Jesu Christi“ schenken.

Dazu zitierte Papst Franziskus aus den Ermahnungen des hl. Franziskus: „Jene Gläubigen werden durch den Buchstaben getötet, die nicht dem Geist der Heiligen Schrift folgen wollen, sondern die nur die Worte kennen und sie anderen auslegen wollen.“

Das „Studium Biblicum“ der Franziskaner in Jerusalem, welches seit nahezu einem Jahrhundert mit der Päpstlichen Universität Antonianum in Rom verbunden ist, diente dem Papst als Anlass, seine Entschlossenheit zur Reform der päpstlichen Universitäten zu unterstreichen: „Es gibt zu viele kirchliche Universitäten in Rom! Man sollte sich einigen und etwas vereinheitlichen … Einheitlichkeit in den Lehrplänen herstellen.“

Zum Schluss kam er auf die aktuelle Situation im Heiligen Land zu sprechen und hob dabei das Leid der Menschen in der Pfarrei von Gaza-Stadt hervor: „Die Situation ist sehr ernst. Wir müssen unablässig beten und handeln, damit diese Tragödie ein Ende findet.“

Das „Studium Biblicum Franciscanum“ in Jerusalem ist eine Fakultät der Päpstlichen Universität „Antonianum“ in Rom, spezialisiert auf Bibelwissenschaften und Archäologie. Es wurde 1924 gegründet, nachdem die Franziskaner des Heiligen Landes seit 1901 ein Zentrum für Bibelstudien in Jerusalem planten.

Der Schwerpunkt liegt auf der archäologischen Ausgrabung von Orten, die mit dem Neuen Testament und dem frühen Christentum im Nahen Osten in Verbindung stehen. Die vom „Studium Biblicum Franciscanum“ ausgegrabenen Stätten befinden sich unter anderem in Bethlehem, Kana, Kafarnaum, Emmaus, Nazareth und am Berg Tabor.

In Jerusalem hat die Fakultät Ausgrabungen am Ölberg, in Gethsemane, am Heiligen Grab und am Grab Marias gefördert.

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