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„Die Kraft des Wortes Gottes ist groß“, betont Papst Franziskus

Papst Franziskus

Mit einer Messe im Petersdom hat Papst Franziskus den vor wenigen Jahren von ihm selbst eingeführten Sonntag des Wortes Gottes begangen. „Die Kraft des Wortes Gottes ist groß“, betonte der Pontifex in seiner Predigt.

„Das Wort des Herrn setzt die Macht des Heiligen Geistes frei“, sagte er, und spielte dann auf die Sonntagslesungen an: „Es ist eine Kraft, die zu Gott hinzieht, so wie es bei diesen jungen Fischern war, die durch die Worte Jesu wie vom Blitz getroffen wurden; und es ist eine Kraft, die zu den anderen sendet, so wie bei Jona, der zu denen geht, die weit weg sind vom Herrn. Das Wort zieht also zu Gott hin und es sendet zu den anderen. Dies ist seine Dynamik.“

„Wie bei den ersten Jüngern, die auf Jesu Worte hin ihre Netze liegen lassen und ein wunderbares Abenteuer beginnen, so lässt das Wort Gottes auch an den Ufern unseres Lebens, neben den Booten der Familienangehörigen und den Netzen der Arbeit, den Ruf Jesu aufkommen“, erläuterte Franziskus. „Er ruft uns, zusammen mit ihm für die anderen in See zu stechen. Ja, das Wort führt zur Mission, es macht uns zu Botschaftern und Zeugen Gottes für eine Welt, die zwar voller Worte ist, aber nach jenem Wort dürstet, das sie oft überhört. Die Kirche lebt von dieser Dynamik: an sie ergeht der Ruf Christi, von ihm ist sie angezogen, und sie ist in die Welt gesandt, um ihn zu bezeugen.“

Der Pontifex stellte die Frage, warum bei vielen Menschen das Wort Gottes nicht dieselbe Wirkung habe wie etwa beim Wüstenvater Antonius oder bei Teresa von Avila. Dann erklärte er: „Vielleicht, weil wir, wie uns diese Zeugen zeigen, nicht ‚taub‘ sein dürfen für das Wort Gottes. Wir stehen in dieser Gefahr: Überfordert von tausend Worten, lassen wir auch das Wort Gottes an uns abperlen. Wir hören es, aber wir hören ihm nicht zu; wir hören ihm zu, aber wir bewahren es nicht; wir bewahren es, aber wir lassen uns nicht zu einer Veränderung bewegen. Vor allem aber lesen wir es ohne Gebet, obwohl ‚Gebet die Lesung der Heiligen Schrift begleiten muss, damit sie zu einem Gespräch werde zwischen Gott und Mensch‘.“

In Anspielung auf die Jünger, die alles „hinter sich“ ließen, sagte der Papst: „Oft fällt es uns schwer, unsere Sicherheiten, unsere Gewohnheiten hinter uns zu lassen, weil wir in ihnen verfangen bleiben wie die Fische in einem Netz. Wer aber mit dem Wort Gottes in Berührung steht, wird von den Schlingen der Vergangenheit befreit, denn das lebendige Wort deutet das Leben neu, es heilt auch das verwundete Gedächtnis, indem es uns die Erinnerung an Gott und an seine für uns vollbrachten Taten eingibt.“

„Indem die Heilige Schrift von Gottes Wirken für uns erzählt, löst sie die Halteleinen eines gelähmten Glaubens und lässt uns das christliche Leben wieder als das genießen, was es wirklich ist“, so Papst Franziskus, nämlich „eine Liebesbeziehung mit dem Herrn.“

Die Jünger seien dann in die Nachfolge des Herrn eingetreten: „Sein Wort befreit nämlich von den Hindernissen der Vergangenheit und der Gegenwart und lässt einen in der Wahrheit und in der Liebe reifen. Es belebt das Herz, rüttelt es auf, reinigt es von Heuchelei und erfüllt es mit Hoffnung.“

„Brüder und Schwestern, der Sonntag des Wortes Gottes möge uns helfen, freudig zu den Quellen des Glaubens zurückzukehren, der aus dem Hören auf Jesus kommt, der das Wort des lebendigen Gottes ist“, wünschte der Pontifex. „Während ständig Worte über die Kirche gesagt werden und zu lesen sind, möge er uns helfen, das Wort des Lebens wiederzuentdecken, das in der Kirche widerhallt!“

„Kehren wir zu den Quellen zurück, um der Welt das lebendige Wasser anzubieten, das sie nicht findet“, forderte der Papst. „Und während die Gesellschaft und die sozialen Medien die Gewalt der Worte verstärken, halten wir uns an die Sanftmütigkeit des Wortes Gottes, das rettet.“

Wie er es häufig zum Abschluss seiner Ansprachen macht, stellte Papst Franziskus auch diesmal einige Fragen als Anleitung zur Gewissenserforschung: „Welchen Platz halte ich an dem Ort, an dem ich lebe, für das Wort Gottes frei? Es mag dort Bücher, Zeitungen, Fernseher und Telefone geben, aber wo ist die Bibel? Habe ich das Evangelium in meinem Zimmer griffbereit? Lese ich es jeden Tag, um darin den Weg des Lebens wiederzufinden? Oft habe ich dazu geraten, das Evangelium immer bei sich zu haben, in der Hosentasche, in der Handtasche, auf dem Mobiltelefon. Wenn mir Christus mehr als alles andere am Herzen liegt, wie kann ich ihn dann zu Hause lassen und sein Wort nicht bei mir tragen? Und eine letzte Frage: Habe ich wenigstens eines der vier Evangelien vollständig gelesen?“

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