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Früherer Salzburger Erzbischof Kothgasser im Alter von 86 Jahren gestorben

Erzbischof Alois Kothgasser SDB

Der frühere Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser SDB ist am Donnerstagabend im Alter von 86 Jahren gestorben. Anfang Dezember war er mit einer Gehirnblutung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dann kehrte er zurück ins Salzburger Priesterseminar, wo er nun auch „im Beisein seiner engsten Familienangehörigen, dem Regens des Priesterseminars Tobias Giglmayr, den Seminaristen und von Erzbischof Franz Lackner“ starb, wie die Erzdiözese mitteilte.

Lackner erklärte seinerseits: „Erzbischof emeritus Alois verschied, als wir an seiner Seite die Komplet begannen, das kirchliche Nachtgebet, und das Schuldbekenntnis beteten. Sein Tod macht mich betroffen, doch ich blicke auch in großer Dankbarkeit auf sein Wirken.“

„Die Spur, die er als Bischof vorzeichnete, weiterzugehen, war nicht schwer“, würdigte er seinen Vorgänger. Man wolle am Freitag „zu einer ersten Trauersitzung zusammentreten, um die weiteren Dinge zu bereden und zu beschließen. Beten wir für unseren lieben verstorbenen Emeritus, der zu Lebzeiten so viel für uns gebetet hat.“

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn OP erklärte: „Erzbischof Alois Kothgasser war ein Vorbild an Sanftmut und ein menschennaher Bischof.“ Und weiter: „Als menschennaher und herzlicher Bischof von Innsbruck und dann von Salzburg war Alois Kothgasser im besten Sinn des Wortes ein guter Hirt.“

Kothgasser, geboren am 29. Mai 1937, trat nach der Matura im Jahr 1955 den Salesianern Don Boscos bei. Er studierte in Turin, wurde 1964 dort zum Priester geweiht und setzte dann sein Studium mit einer Promotion in Rom fort. Anschließend lehrte er bis 1978 Dogmatik in Rom an der dortigen Hochschule der Salesianer. Von 1982 bis 1997 lehrte er in Benediktbeuern, der damaligen Hochschule der Salesianer in Deutschland.

1997 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Innsbruck. Fünf Jahre später wurde er dann Erzbischof von Salzburg mit dem Ehrentitel „Primas Germaniae“. Aus Altersgründen trat er Ende 2013 zurück, lebt aber seit rund einem Jahr wieder in Salzburg, nämlich im dortigen Priesterseminar.

Kurz vor dem Tod von Papst Benedikt XVI. hatte Kothgasser Ende 2022 im Gespräch mit EWTN seine Verbundenheit mit der Theologie von Joseph Ratzinger zum Ausdruck gebracht: „Wir haben uns theologisch sehr gut verstanden, und ich schätze ihn sehr, weil er immer eine Theologie vertreten hat, die nicht an der Oberfläche bleibt, sondern in die Tiefe geht.“

„Wer sich da ein bisschen einliest, der kann nur staunen, welche Tiefe er in der Theologie vermittelt hat, aber immer auch in einer Sprache, die verständlich ist und die nicht über den Wolken schwebt, sondern an der Realität des Lebens bleibt“, so Kothgasser damals. „Ich erinnere mich noch gut an ihn, in Regensburg war er als Papst auf einer Visitation. Und als der Gottesdienst beendet war, standen wir Bischöfe in zwei Reihen da, und er ging dann durch und dann schaute er hinüber und kam mir entgegen, gab mir die Hand und sagte: ‚Oh, den Primas Germaniae muss ich doch grüßen.‘“

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